Der Neue soll das Krankenhaus retten

Saarburg · Nachfolger des zum Jahresende ausscheidenden Geschäftsführers des Saarburger Krankenhauses Holger Brandt ist Arist Hartjes. Der 48-Jährige ist gestern der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Er soll die kommunale Klinik sanieren.

Der Neue soll das Krankenhaus retten
Foto: (h_sab )

Saarburg. Bekannt ist, dass das Saarburger Krankenhaus seit mehreren Jahren den Kreis viel Geld kostet. Der Verlust im Geschäftsjahr 2014 betrug circa 1,4 Millionen Euro. In diesem Jahr rechnet der Kreis damit, den größten Arbeitgeber in Saarburg noch einmal mit einer Million Euro stützen zu müssen. Auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Konz zeitigt noch nicht ganz die gewünschten Erfolge. "Es gibt zwar eine deutliche Zunahme der Zuweisungen vom MVZ zum Krankenhaus", sagt Holger Brandt, Gechäftsführer der St.-Franziskus-GmbH. Trotzdem blieben die Zahlen bislang hinter den Erwartungen zurück."Wir wollen, dass das Defizit kleiner wird", sagte Günther Schartz gestern auf einer Pressekonferenz in Saarburg. Der Landrat des Kreises Trier-Saarburg nutzte die Gelegenheit, Arist Hartjes der Öffentlichkeit vorzustellen. "Er soll als Geschäftsführer bis Ende 2017 helfen, die wirtschaftliche Situation des Hauses zu verbessern", sagte Schartz weiter.Keine weiteren Verluste mehr

Hartjes arbeitet zurzeit schon im Saarburger Krankenhaus mit, um die Einrichtung kennenzulernen. Ab 1. Januar wird er als Nachfolger von Holger Brandt als Geschäftsführer der Einrichtung eingestellt. Brandt und der Kreis hatten sich im April darauf verständigt, ihren Vertrag vorzeitig zum Jahresende aufzulösen (der TV berichtete am 1. Mai). Die Vertragsauflösung war ein Zeichen dafür, dass Brandt als Geschäftsführer die Verantwortung für die jährlichen Verluste übernahm."Wir haben als Ziel nicht vereinbart, dass das Krankenhaus in zwei Jahren keine Verluste mehr machen darf", sagte Schartz. Er hoffe aber, dass mit dem neuen Geschäftsführer und weiteren Projekten die Verluste minimiert werden können. Schartz versicherte, dass der Kreis weiter am Krankenhaus festhalten will. In den Verbandsgemeinden Saarburg, Konz und Kell am See erfülle es eine wichtige Rolle in der medizinischen Daseinsvorsorge. "Das soll auch so bleiben", sagte Schartz,Der Kreis hat Hartjes nicht direkt angestellt. Vertragspartner ist vielmehr ein Unternehmen, das auf die Vermittlung medizinischer Führungskräfte spezialisiert sei. Man werde - so Schartz - von dieser Gesellschaft auch bei der Umstrukturierung der Saarburger St.-Franziskus-Krankenhaus GmbH beraten.Hartjes hat in den vergangenen 16 Jahren wiederholt Managementaufgaben im Gesundheitsbereich übernommen. So war der gebürtige Braunschweiger etwa fünf Jahre als Geschäftsführer für den Klinikverbund Hessen tätig, dem 25 Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft angehören. Er hat aber auch schon in verschiedenen Krankenhäusern Führungsaufgaben übernommen. Er hofft, in Saarburg seine "vielen Erfahrungen aus meinen bisherigen Tätigkeiten für das Saarburger Klinikum gewinnbringend einbringen" zu können. Erste Analysen hätten gezeigt, dass das Haus gut aufgestellt sei und man mit dem Justieren einiger Stellschrauben die finanzielle Situation des Hauses verbessern könne.Extra

Arist Hartjes ist 48 Jahre alt. Aufgewachsen ist er bis zu seinem Abitur in Braunschweig (Niedersachsen). Anschließend hat er vier Jahre bei der Bundeswehr gedient, bevor er anfing, Wirtschaftswissenschaften in Kassel zu studieren. Nach seinem Studium arbeitete Hartjes zunächst bei der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BfS) und dem Bundesaufsichtamt für das Kreditwesen. Seit 1999 arbeitet er im Gesundheitsbereich. Hartjes ist verheiratet und hat drei Kinder. Zurzeit pendelt er zwischen Saarburg und Hofheim am Taunus (Hessen). Er überlegt, an die Saar zu ziehen. itz Extra

Träger des als GmbH geführten Kreiskrankenhauses St. Franziskus ist der Kreis Trier-Saarburg. Es beschäftigt 540 Mitarbeiter und hat neun Abteilungen: Neben der Unfall- und der Gefäßchirurgie sind dies Innere, Anästhesie, Schmerztherapie, Urologie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren sowie eine psychosomatische Fachabteilung. Außerdem gibt es eine Augenklinik und eine psychiatrische Tagesklinik. Angeboten werden radiologische Behandlungen sowie Dialyse. In Konz und Saarburg unterhält das Krankenhaus ein medizinisches Versorgungszentrum. Zum Krankenhaus Saarburg gehören ein Seniorenzentrum sowie ein Geburtshaus. itz

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