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Klinik hat neuen Geschäftsführer

Die Gerüchteküche um die Sächsische-Schweiz-Klinik Sebnitz brodelte. Jetzt ist es amtlich: Der Leiter geht.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Sebnitz. Die Sächsische-Schweiz-Klinik hat schon wieder einen Personalwechsel in der Chefetage zu verkünden.

Stefan Härtel ist nicht nur Geschäftsführer der Asklepios Hohwaldklinik, sondern auch der Klinik in Sebnitz.
Stefan Härtel ist nicht nur Geschäftsführer der Asklepios Hohwaldklinik, sondern auch der Klinik in Sebnitz. © Steffen Unger
Mike Schuffenhauer geht an die Asklepios-Klinik in Weißenfels zurück. Er war seit 2013 Geschäftsführer in Sebnitz.
Mike Schuffenhauer geht an die Asklepios-Klinik in Weißenfels zurück. Er war seit 2013 Geschäftsführer in Sebnitz. © Steffen Unger

Nachdem bereits der langjährige Chefarzt und Mitgesellschafter Dr. Aiman Bachouri die Klinik verlassen hatte, ist jetzt der Geschäftsführer Mike Schuffenhauer ebenfalls gegangen. Aus persönlich-familiären Gründen, heißt es. Er hätte sich schon seit Längerem mit der Idee getragen, sich wieder in Richtung Mitteldeutschland orientieren zu wollen. Ab dem 1. Januar 2016 werde er in der Asklepios-Klinik Weißenfels in der Geschäftsleitung tätig sein. Damit geht er wieder in das Haus zurück, in dem er bereits vor seiner Geschäftsführertätigkeit in Sebnitz als Assistent der Geschäftsführung und Leiter des dortigen Medizinischen Versorgungszentrums gearbeitet hatte.

Im März 2013 war er in Sebnitz mit dem Ziel angetreten, die Klinik fit und stark zu machen für die Zukunft. In erster Linie setzte er darauf, die beiden Leuchttürme noch bekannter zu machen und deren Spektrum auszubauen. Brustzentrum und Darmzentrum sind bereits mehrfach erfolgreich zertifiziert worden und genießen weit über Sebnitz hinaus einen guten Ruf.

Doch es kam – offenbar aus unterschiedlichen Gründen – doch etwas anders. Die Sächsische-Schweiz-Klinik wurde gleich von mehreren Tiefschlägen getroffen. Und es war auch kein Geheimnis, dass hinter vorgehaltener Hand schon über die Zukunft der Sebnitzer Klinik spekuliert wurde. Gerüchte über eine bevorstehende Schließung oder Umwidmung des Hauses, beispielsweise in eine Rehaklinik, machten die Runde.

Schwierige Zeiten

Als die Gewerkschaft Verdi im vergangenen Jahr höhere Löhne für die nichtärztlichen Angestellten forderte, lehnte die Geschäftsführung mit dem Hinweis auf die angespannte wirtschaftliche Situation jegliche Verhandlungen ab. So wurden zum Beispiel in den vergangenen zwei Jahren bereits Stationen innerhalb der Klinik zusammengelegt. Ende März dieses Jahres musste die Entbindungs-Abteilung der Klinik geschlossen werden. Die Geburtenzahlen waren seit Jahren rückläufig. Und dann hatte das Krankenhaus mit Gynäkologie-Chefarzt Dr. Aiman Bachouri den über Sachsens Grenzen hinaus bekannten Spezialisten verloren. Diese Entwicklungen waren der Klinik wenig zuträglich.

Doch jetzt soll es eine Zäsur geben. Der Nachfolger von Mike Schuffenhauer steht bereits fest. Ein Neuer ist es nicht, und in der Region, vor allem in der Krankenhauslandschaft, ist er kein Unbekannter: Stefan Härtel von der Asklepios Orthodpädische Klinik Hohwald ist ab sofort Geschäftsführer für beide Häuser. Diese Funktion hatte er bereits vor zwei Jahren einmal inne, als für das Sebnitzer Haus ein neuer Geschäftsführer gesucht wurde.

„Ich bin mir sicher, wir sind auf einem guten Weg“, sagt Stefan Härtel. Denn beide Kliniken stehen schon seit Längerem in enger Kooperation. So übernimmt die innere Abteilung in Sebnitz schon länger die Betreuung der Patienten mit entsprechendem Krankheitsbild aus der Klinik im Hohwald. Man werde auch in Zukunft alles tun, um die Auslastung der Sebnitzer Klinik zu forcieren, so der Geschäftsführer.

Die Gesamtentwicklung des Hauses habe sich bereits gebessert. Darüber hinaus habe es auch Verhandlungen mit dem Betriebsrat gegeben, um den schwelenden Konflikt um Bezahlung und Arbeitszeitenregelung zu schlichten. Aus seiner Sicht sei auch da alles auf einem guten Weg, so Härtel. Das Vergütungsthema sei bereits abgeschlossen.

Neues Pflegesystem

Für die Patienten selbst wird sich nichts ändern, versichert der Geschäftsführer und verkündet eine Neuerung. Die Klinik hat die sogenannte Bereichspflege eingeführt. Das heißt, jede Pflegekraft übernimmt für eine überschaubare Patientengruppe für die Dienstzeit die Verantwortung und gibt sie danach an eine Kollegin ab. Bereichspflege ist ein Konzept der stationären Pflege. Ziel soll es sein, dass der Patient in seiner Individualität stärker wahrgenommen wird als in der Funktionspflege.

Außerdem soll so ein intensiverer Kontakt zwischen Patienten, Angehörigen und Pflegekraft möglich sein. Eine große kostenintensive Anschaffung steht in der Sebnitzer Klinik ebenfalls an. Man bereite derzeit die Entscheidungen für einen neuen Computertomographen (CT) vor. Darüber hinaus bereitet sich die Klinik auf die Verteidigung ihrer Zertifizierungen vor.