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In Sulingen wird Orthopädie gestärkt Unfallchirurgie kommt zum Krankenhaus Bassum

Die Unfallchirurgie wird im nächsten Jahr vom Sulinger zum Bassumer Krankenhaus verlegt. Das teilte der Geschäftsführer der Alexianer-Kliniken im Landkreis Diepholz mit.
11.12.2015, 00:00 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Unfallchirurgie kommt zum Krankenhaus Bassum
Von Markus Tönnishoff

Die Unfallchirurgie wird im nächsten Jahr vom Sulinger zum Bassumer Krankenhaus verlegt. Das teilte der neue Geschäftsführer der Alexianer-Kliniken im Landkreis Diepholz mit.

Wie Uwe Lorenz am Donnerstag weiter erläuterte, soll im Sulinger Krankenhaus im Gegenzug die orthopädische Abteilung gestärkt werden. Und: „Alle Standorte bleiben erhalten – inklusive des ärztlichen Notdienstes“, so Lorenz.

Wer sich bei einem Unfall einen Knochen gebrochen hat, kann bisher nicht im Bassumer Krankenhaus behandelt werden. Das soll sich ab dem kommenden Jahr ändern, wenn die Unfallchirurgie von Sulingen nach Bassum gezogen ist. Bisher gebe es zwar auch eine Unfallchirurgie in Bassum, aber dabei handele es sich um eine viszerale Chirurgie – „die beschäftigt sich mit den Eingeweiden“, wie Lorenz erklärt. Verletzungen von inneren Organen konnten also auch bisher in Bassum behandelt werden, nun werde dieser Bereich ergänzt. Die Kostenträger hätten sich für die Verlegung ausgesprochen. „Aber es ist auch eine Verbesserung des Rettungswesens. Wir wollen eine Anlaufstelle für die allgemeine und viszerale Chirurgie sein“, erklärte Lorenz. Der Platz für die Vergrößerung der Unfallchirurgie sei im Bassumer Krankenhaus vorhanden.

Landeplatz für Hubschrauber

Möglich ist es also, dass vermehrt Unfallpatienten in die Bassumer Klinik gebracht werden – da muss es auch mal schnell gehen. Deshalb will Lorenz auch langfristig nach einem Platz auf dem Klinikgelände suchen, auf dem ein Hubschrauber landen könnte. „Es gab schon mal einen Platz, vielleicht können wir den wieder aktivieren“, sagte er. Gerade im Winter sei es manchmal schwierig, schnell Patienten mit dem Auto zur Klinik zu bringen. Außerdem, so habe es die entsprechende Berufsgenossenschaft gefordert, solle ein Gerät für die Magnetresonanztomografie (MRT), im Volksmund auch „Röhre“ genannt, angeschafft werden. „Das ist ein teurer Kasten“, so Lorenz, der mit Anschaffungskosten in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro rechnet. Dazu kämen noch Technikräume und die IT-Ausstattung.

Im kommenden Jahr solle dann auch die Psychiatrie von Twistringen nach Bassum verlegt werden, die psychiatrische Tagesklinik solle der Lindenstadt jedoch erhalten bleiben. „Wenn die Psychiatrie nach Bassum gezogen ist, wollen wir dort einen Tag der offenen Tür veranstalten“, verspricht Lorenz.

Im Sulinger Krankenhaus möchte Lorenz nicht nur die Orthopädie stärken, auch die dort angesiedelte Schmerztherapie soll ausgebaut werden. „Hier gibt es eine große Nachfrage, deshalb ist es wichtig, dass wir diese Abteilung ausbauen“, erläuterte Lorenz. Zudem sei geplant, dass in Sulingen verstärkt ambulant operiert wird. Überdies müsse daran gearbeitet werden, dass in Sulingen „planbarer operiert werden kann. Notfälle zerschießen einem das ganze OP-Programm“, so der Geschäftsführer. „Das Bassumer und das Sulinger Krankenhaus werden näher zusammenrücken“, resümiert Lorenz. Die Notfallambulanzen in Bassum, Sulingen und Diepholz sollen erhalten bleiben. Das sei wichtig, so Lorenz, „denn da kommen die meisten.“ Auch der hausärztliche Notdienst solle an allen drei Standorten weiter ein Domizil haben – ebenso wie der sogenannte Durchgangs-Arzt, der sich um Arbeitsunfälle kümmere. Letztendlich wird mit den Änderungen ein Konzept des Landkreises umgesetzt. „Das Krankenhauswesen ist kurzlebig, wir werden immer wieder Veränderungen haben. Manche werden klappen, andere nicht“, blickte Lorenz in die Zukunft. „Und wir wollen hart arbeiten, damit die Menschen in der Region eine gute Gesundheitsversorgung haben“, fügte er hinzu.

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