In wenigen Wochen tritt die neue Krankenhausreform in Kraft. Seit Jahren weiß man, dass nicht alle Krankenhäuser im Sinne ihrer Patienten handeln. Es gibt Häuser, die bei der Abrechnung ihrer Leistungen schummeln, einige nehmen Patienten auf, obwohl sie gar nicht behandelt werden müssten. Wieder andere verordnen besonders intensive Therapien, obwohl eine weniger intensive – und billigere – Behandlung gereicht hätte. Zahlreiche gesundheitsökonomische Studien haben das in den vergangenen Jahren belegt.

Das gängige Vergütungssystem setzt also die falschen Anreize. Es belohnt die skrupellosen Ärzte und Krankenhausleitungen, die unsinnige Behandlungen anbieten – und bestraft die ehrlichen Häuser. Genau das soll die Krankenhausreform nun ändern, zum Beispiel, indem sie es Patienten erleichtert, vor der Behandlung die Meinung eines zweiten Arztes einzuholen. Dabei wird jedoch ein zentrales Problem übersehen: Um die Vergütung der Krankenhäuser klüger zu gestalten, müssten die Anreizstrukturen besser erforscht werden. Doch genau das ist in Deutschland wegen des Datenschutzes oft nicht möglich.