Exklusiv: Klinikum-Defizit steigt auf 26 Mio. Euro

Muss Krankenhaus-Chef Schmitz jetzt gehen?

Exklusiv: Klinikum-Defizit steigt auf 26 Mio. Euro

Das Klinikum Stuttgart hat 6400 Mitarbeiter in vier Häusern (u.a. Katharinenhospital, Olgahospital)

Foto: Alexander Ehrmann
Von: Von HAGEN STEGMÜLLER

Stuttgart – Das Klinikum Stuttgart taumelt. Nach dem 9-Mio-Flop mit zahlungsunwilligen lybischen Privatpatienten wird der Ruf nach Konsequenzen laut. Jetzt müssen Bürgermeister Wölfle und Klinik-Chef Schmitz zittern.

DRAMATISCHES DEFIZIT IM KLINIKUM.

Wie BILD erfuhr, werden Katharinenhospital & Co. dieses Jahr wohl 26 Mio. Euro Miese machen. 6 Mio. mehr als veranschlagt. Das Klinikum dementiert. Man rechne aktuell mit einem Verlust von 19,9 Mio. Euro. Vorgelegt wird die Bilanz wohl Ende Januar.

Blauäugig: Das Klinikum versorgte Patienten aus Lybien für 28,4 Mio. Euro, zahlte sogar Taschengeld und Essens-Zuschüsse aus. Jetzt fehlen 9 Mio. Euro, weil die Lybier offenbar gemerkt haben, dass man in Stuttgart auch ohne zu zahlen gut behandelt wird.

Feuert die Stadt ihren Krankenhaus-Chef?

Der Gemeinderat hat Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz (54) die Entlastung verweigert. CDU-Fraktionschef Alexander Kotz (44): „Es ist eindeutig, dass er externe Hilfe braucht.“ Jetzt sind die Rechnungsprüfer am Zug.

Kotz lässt eine versteckte Rücktritts-Forderung durchblicken: „Sollten Herrn Schmitz persönliche Verfehlungen nachgewiesen werden, müssen Stadt und Gemeinderat über ihn befinden.“

Ob das reicht?

SPD-Fraktionschef Martin Körner (45) greift auch Krankenhaus-Bürgermeister Werner Wölfle (62, Grüne) an: „Wir haben irre viel Geld ins Klinikum investiert, fast eine Milliarde Euro. Bislang alles ohne Erfolg!“

Körner: „Hier stellt sich die Frage nach der politischen Verantwortung.“

Verschluckt das bodenlose Krankenhaus-Fass auch Bürgermeister Wölfle? Der Grüne, seit 2011 im Amt, war am Montag nicht zu sprechen.

Klinik-Chef Schmitz bemüht das Prinzip Hoffnung. „Wir gehen davon aus, dass die Zahlungen aus Lybien erfolgen“, lässt er seine Sprecherin Ulrike Fischer (51) ausrichten. Insofern gebe es für personelle Konsequenzen keinen Grund.

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