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Alexianer und Misericordia GmbH fusionieren

Medizin-Konzern mit 16 000 Mitarbeitern

Münster

Die Misericordia GmbH wirtschaftet ab sofort gemeinsam mit der Alexianer GmbH. Durch die Fusion zur „Alexianer Misericordia GmbH“ werde kein einziger Arbeitsplatz verloren gehen, heißt es.

Günter Benning

Alle Gremienvertreter der Alexianer und der Clemensschwestern sind sich einig: Der Zusammenschluss der beiden katholischen Träger stärkt die Gesundheitsversorgung in der Region.
Alle Gremienvertreter der Alexianer und der Clemensschwestern sind sich einig: Der Zusammenschluss der beiden katholischen Träger stärkt die Gesundheitsversorgung in der Region. Foto: Alexianer

Jetzt ist es besiegelt. Die Misericordia GmbH wirtschaftet ab sofort gemeinsam mit der Alexianer GmbH. Damit wächst in Münster ein Medizin-Konzern mit insgesamt 16 000 Mitarbeitern zusammen. Der gemeinsame Umsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 903 Millionen Euro. 716,2 Millionen auf der Alexianer-Seite, 187,1 bei der Misericordia GmbH.

Zur Misericordia gehört in Münster das Clemenshospital und die Raphaelsklinik und darüber hinaus das Augustahospital in Anholt sowie das St. Walburga-Krankenhaus in Meschede.

Die Alexianer betreiben von Münster aus zahlreiche vor allem psychiatrische Einrichtungen.

„Durch die Kooperation mit einem starken Partner, wie den Alexianern, stärken wir unsere bisherige Position in der Region und können die Krankenhausversorgung noch weiter verbessern“, sagte Schwester Charlotte Schulze Bertelsbeck laut Pressemitteilung bei der Unterzeichnung des Zukunftsvertrags.

Auch die Alexianer zeigen sich davon überzeugt, dass hier eine zukunftsweisende Kooperation auf den Weg gebracht wurde.

Das sind die Anteilseigner

Die Alexianer GmbH hält 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile, die Maria-Alberti-Stiftung 49,9 Prozent. Die neue Gesellschaft trägt den Namen Alexianer Misericordia GmbH.Für die Maria-Alberti-Stiftung unterzeichneten Schwester Charlotte Schulze Bertelsbeck, Generaloberin der Clemensschwestern, Schwester Gisela Maria Manders und Peter Fröhlich. Auf der Seite der Alexianer unterzeichnete Hauptgeschäftsführer Andreas Barthold. Für den bisherigen Mitgesellschafter der Misericordia GmbH, die Gräflich Stolberg’sche Familienstiftung, gaben Benedikt Graf Droste zu Vischering, Dr. Klaus Winterkamp und Schwester Charlotte Schulze Bertelsbeck eine Unterschrift.Damit wurden die Gesellschaftsanteile der Gräflich Stolberg‘sche Familienstiftung an die Alexianer GmbH. Es handelt sich um eine Förderstiftung der Clemensschwestern, gegründet 1839. Die Stiftung soll den Orden unterstützen, insbesondere nach der Konzeption des Ordensgründers, dem Kapitularvikar von Münster und Erzbischof von Köln, Clemens August Droste zu Vischering, für dessen Unterhalt zu sorgen.

Für Andreas Barthold, Hauptgeschäftsführer der Alexianer-Einrichtungen in Deutschland, bedeutet „insbesondere die Ergänzung der bestehenden Angebote beider Träger, die sich nicht in einer Konkurrenzsituation befinden, eine gute Basis für gemeinsames Handeln.“

Der Zusammenschluss der beiden katholischen Träger stärke die konfessionellen Einrichtungen im Bistum Münster. Dabei stehe die Wahrung christlicher Wertvorstellungen im Vordergrund, hieß es bei der Vertragsunterzeichnung. Ziel sei es, den Bürgern nachhaltig den Zugang zu umfassenden Gesundheitsleistungen anzubieten.

Die somatischen Angebote der Misericordia-Krankenhäuser und die psychiatrischen Angebote sowie Altenpflege, Behinderteneinrichtungen, Pflegedienste und Kurzzeitpflege der Alexianer böten dabei gute Möglichkeiten der fachlichen Vernetzung.

„Es gibt schon jetzt Synergieeffekte“, bestätigt Pressesprecher Michael Bührke. Ein Beispiel sei der IT-Bereich. Die Alexianer betreiben in Amelsbüren ein großes Rechenzentrum, in dem die Arbeit konzentriert werde.

Durch die Fusion werde kein einziger Arbeitsplatz verloren gehen, sagte Bührke. „Im Gegenteil, wir hoffen auf eine Stärkung aller unserer Angebote.“ Hartmut Hagmann (47) hat bereits im September die „Regionalgeschäftsführung“ der Alexianer-Region Münster-Misericordia übernommen. Er war bereits von 2008 bis 2011 Geschäftsführer der Raphaelsklinik gewesen, dann aber als Regionalgeschäftsführer zur Alexianer-Region Potsdam gewechselt.

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