Das neue Jahr beginnt mit guten Nachrichten für das Nordwest-Krankenhaus. Sie haben 2015 deutlich mehr Patienten behandelt als im Jahr zuvor. . .

Frank GermerothRichtig. im zurückliegenden Jahr haben wir stationär 1618 Patienten mehr behandelt als im Jahr davor, das ist eine Steigerung von elf Prozent. Insgesamt hatten wir knapp 16 000 Patienten zu stationären Behandlungen im Haus. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine Mitarbeiter für ihren Einsatz.

Worauf ist das große Plus an zusätzlichen Patienten vorrangig zurückzuführen?

FRank GermerothWir haben eine signifikante Steigerung aus dem Stadtgebiet von Wilhelmshaven. Es ist wohl tatsächlich so, dass sich Patienten aus dem ehemaligen St. Willehad-Hospital nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft nach Sanderbusch orientieren. Hinzu kommt natürlich der gute Ruf unseres Hauses. Und die Modernisierungsmaßnahmen haben sicher auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich die Patienten bei uns gut aufgehoben fühlen.

Geht die Versorgung quer durch alle Fachbereiche oder gibt es einen Schwerpunkt in den zusätzlichen Behandlungen?

Frank GermerothDas geht schon durch alle Bereiche, aber den größten Anteil am Patientenplus macht die Innere Medizin aus.

Wird sich die Entwicklung 2016 ihrer Einschätzung nach fortsetzen?

FRank GermerothIch glaube schon, dass es noch mal eine Steigerung geben wird, aber sicher nicht mehr in dem Maße wie im vergangenen Jahr.

Wie wirkt sich das auf das Klinik-Personal aus? Sind mehr Stellen eingeplant?

Frank GermerothJa, die Mitarbeiter kommen zunehmend an ihre Grenzen. Diese Patientenzahl ist mit dem vorhandenen Personal dauerhaft nicht mehr zu leisten. Wir werden unsere Personaldecke deshalb entsprechend aufpolstern.

Das Jahr 2016 wird auch aus anderen Gründen ein bedeutendes Jahr für das Krankenhaus: Stichworte sind Fusionspläne mit dem St. Johannes-Hospital in Varel und der nächste Bauabschnitt. Was kommt da auf das Haus, auf die Mitarbeiter und die Patienten zu?

Frank GermerothDie Mitarbeiter sind Veränderungen gewohnt. Den geplanten Zusammenschluss mit dem St. Johannes-Hospital Varel sehen sie sehr positiv und freuen sich darauf. Und ich natürlich auch. Wir alle versprechen uns sehr viel davon. Die Mitarbeiter werden wir bei der Fusion eng begleiten. Und was den dritten Bauabschnitt anbelangt, warten wir auf die Förderzusage aus Hannover.

Es geht um die Sanierung der Patientenzimmer. . .

Frank GermerothJa. Wir reden von 270 Betten, also von etwa 140 Zimmern. Die werden nach und nach kernsaniert. Es geht ja nicht nur um frische Farbe für die Wände, sondern unter anderem auch um den Einbau neuer Badezimmer und Toiletten. Die Patientenzimmer haben den Standard der 1980er Jahre. Es wird Zeit für den Standard der 2020er Jahre. Das wird eine Sanierungsmaßnahme, die sich über rund fünf Jahre hinziehen wird. Denn die Patienten sollen durch die Bauarbeiten nicht gestört werden.

Von welchem Investitionsvolumen reden wir?

Frank GermerothVon gut 18 Millionen Euro. Davon sind 17,3 Millionen Euro förderfähig. Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir mit eine Förderung von rund 15 Millionen Euro vom Land rechnen können. Die restlichen drei Millionen Euro zahlen wir selbst.

Dem Nordwest-Krankenhaus geht’s gut.

Frank GermerothIch kann nicht klagen. Das Nordwest-Krankenhaus ist nach wie vor schuldenfrei. Und nach einem kleinen Plus im Vorjahr rechne ich für 2015 mit einem Gewinn im höheren sechsstelligen Bereich.

Oliver Braun
Oliver Braun Redaktion Jever