Duisburg Neue Marienklinik für 50 Millionen Euro

Duisburg · Helios baut in Hochfeld einen Klinik-Neubau mit 350 Betten und einer Geschossfläche von 22 000 Quadratmetern. Oberbürgermeister Link setzt darauf, dass Duisburg in NRW "Gesundheitsstandort Nummer eins" wird.

 Die Baugrube von oben: So lassen sich die Dimensionen des Vorhabens erahnen.

Die Baugrube von oben: So lassen sich die Dimensionen des Vorhabens erahnen.

Foto: Reichwein

Ein wenig erinnert die Baugrube auf dem Grundstück des Marienhospitals in Hochfeld an eine Abräumhalde des Braunkohletagebaus. Auf einer Grundfläche von 4500 Quadratmetern soll hier bis 2017 ein Neubau entstehen, der das in die Jahre gekommene alte Krankenhaus ersetzen soll. Gestern wurde der Grundstein gelegt.

Der Neubau wird über eine Geschossfläche von 22 000 Quadratmetern verfügen. Allein für den Rohbau werden rund 12 500 Quadratmeter Beton und 1310 Tonnen Bewehrung, das ist ein Stahlgitter, das für eine höhere Belastbarkeit in den Beton eingebunden ist, verarbeitet.

Weite Raumstrukturen und viel einfallendes Licht sollen in dem Helios-Neubau eine positive Atmosphäre schaffen. Neben der Optik soll aber auch der Komfort für die Patienten verbessert werden, so Projektleiter Thilo Semisch. Vor allen Dingen werde der Neubau so eingerichtet, dass die verschiedenen Fachbereiche besser als zuvor zusammen arbeiten können. Semisch: "Im alten Gebäude mussten die medizinischen Abteilungen in den vorhandenen Räumlichkeiten untergebracht werden. Jetzt können wir speziell für die Fachabteilungen die Räume bauen und einrichten."

Der Krankenhaus-Konzern Helios will nach eigenen Angaben 50 Millionen Euro am Standort Marien in Hochfeld investieren. In der Summe sind technische Einrichtungen inbegriffen. Genannt wurden gestern ein Computertomograf, ein Linksherzkathetermessplatz und vier Operationssäle.

Folgende Fachabteilungen sind in der neuen Marien-Klinik vorgesehen:

Anästhesiologie, Geriatrie- und Altersmedizin, einschließlich geriatrischer Frührehabilitation,

Operative und konservatorische Intensivmedizin und -überwachung,

Urologie, einschließlich interdisziplinärer Inkontinenzmedizin,

Dialyseabteilung mit teilstationären Dialyseplätzen sowie

Psychiatrie und Gerontopsychiatrie mit offenen, geschützten und tagesklinischen Stationen und Bereichen.

Wenn der Neubau komplett fertiggestellt ist, wird das bisherige Marienhospital, das 2011 vom Bistum Essen an den Helios-Konzern verkauft wurde, leergeräumt. Geplant ist, dass die Gebäude, in denen sich heute die Dialyse und die Intensivstation befinden, abgerissen werden. Der Altbau soll hingegen vorerst noch erhalten bleiben. Wie er künftig genutzt werden soll, stehe aber noch nicht fest. Mit dem Neubau in Hochfeld ist die Aufgabe des alten Vincenz-Hospitals im Dellviertel verbunden. Die dortigen Abteilungen werden künftig in Hochfeld zu finden sein. Ob das Vincenz abgerissen oder noch mittelfristig weiter genutzt wird, ist bei Helios ebenfalls noch nicht entschieden.

Bei der Grundsteinlegung hob Oberbürgermeister Sören Link lobend das Engagement von Helios in Duisburg hervor. Der Konzern investiert nicht nur in Hochfeld, sondern auch im Hamborner St. Johannes-Krankenhaus. In diesen, im Vergleich zu Hochfeld doppelt so großen Krankenhaus-Standort möchte Helios in den kommenden Jahren mit Neubauten, Sanierungen und technischen Einrichtungen rund 120 Millionen Euro investieren. In seinem Grußwort sprach Link davon, dass Duisburg zu einem "Gesundheitsstandort Nummer eins in Nordrhein-Westfalen" werde. Ziemlich nüchtern wies der Berliner Helios-Chef Jörg Reschke auf den Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit hin, den der Konzern befolge. Reschke skizzierte die Marschroute so: "Wirtschaftliche Erfolge können nur durch gute Medizin erzielt werden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort