Mönchengladbach LVR eröffnet psychiatrische Tagesklinik in Rheydt

Mönchengladbach · Das neue Zentrum im alten Gesundheitsamt hat täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Bereits am Montag kommen die ersten Patienten.

 v.l.: Sozialdezernentin Dörte Schall, Bürgermeister Michael Schroeren, Architektin Kerstin Gierse, Pflegedirektor Jochen Möller, Klinikvorstandsvorsitzende Dorothee Enbergs, Monika Berten (Krankenhausausschuss), LVR-Dezernentin Renate Hötte, Dr. Stephan Rinckens

v.l.: Sozialdezernentin Dörte Schall, Bürgermeister Michael Schroeren, Architektin Kerstin Gierse, Pflegedirektor Jochen Möller, Klinikvorstandsvorsitzende Dorothee Enbergs, Monika Berten (Krankenhausausschuss), LVR-Dezernentin Renate Hötte, Dr. Stephan Rinckens

Foto: Landorff / LVR

Große, helle Gruppenräume, alltagspraktische Arbeitszimmer und Gesprächsräume, aber keine Schlafzimmer - so präsentiert sich das neue Tagesklinische Zentrum Gartenstraße der LVR-Klinik Mönchengladbach. Dort werden ab sofort tagsüber von 8 bis 16 Uhr erwachsene Menschen psychiatrisch behandelt, die nach einem intensiven Behandlungsprogramm am Abend in den eigenen Haushalt zurückkehren.

3,6 Millionen Euro investierte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger in den Umbau des ehemaligen Rheydter Gesundheitsamtes. Insgesamt werden 40 Behandlungsplätze angeboten. Die LVR-Dezernentin für Finanz- und Immobilienmanagement, Renate Hötte, und Monika Berten (SPD MG) als Vertreterin der Landschaftsversammlung Rheinland eröffneten das Tagesklinik-Zentrum.

Bisher teilen sich zwei LVR-Kliniken die Verantwortung der klinisch-psychiatrischen Versorgung der Stadt Mönchengladbach: Patienten aus den nördlichen Stadtteilen werden stationär in der LVR-Klinik Viersen und teilstationär in der von Viersen aus betriebenen Tagesklinik an der Regentenstraße behandelt. Für das übrige Stadtgebiet ist die LVR-Klinik Mönchengladbach zuständig. "Mit der Inbetriebnahme des Tagesklinikzentrums haben wir einen weiteren Meilenstein der Neugestaltung der psychiatrischen Versorgung in Mönchengladbach gelegt. Unser Ziel ist es, dass die Pflichtversorgung der Stadt künftig ausschließlich durch die LVR-Klinik Mönchengladbach erfolgt", betonte LVR-Dezernentin Renate Hötte.

Die Finanzierung und der Bau der neuen Tageskliniken stellen für den LVR eine große wirtschaftliche Herausforderung dar: "Die Investitionen für neue Tageskliniken sind nicht allein durch die eingeführte pauschale Krankenhausfinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen zu realisieren. Die Kliniken sind aber selbst nur begrenzt in der Lage, die benötigten Investitionsmittel zu erwirtschaften", unterstrich Monika Berten, Vorsitzende des zuständigen Krankenhausausschusses. Deshalb habe die politische Vertretung ein 491,5-Millionen-Euro-Investitions- und Finanzierungsprogramm beschlossen, in dessen Verlauf insgesamt 55 Modernisierungs- und Neubauvorhaben der LVR-Kliniken durchgeführt würden, so Berten.

Das Tagesklinische Zentrum bietet den Patienten im Verlauf eines Tages Einzel- und Gruppentherapieformen: Alltagspraktische Erprobung wechselt ab mit Ergo-, Kreativ- oder Bewegungstherapie - abgestimmt auf den individuellen Behandlungsplan. Es werden Krankheiten wie Depressionen, Manien, Angst-/Zwangsstörungen, Psychosen, Traumafolge- oder Persönlichkeitsstörungen behandelt.

"Tageskliniken sind seit der Psychiatrie-Enquete vor 40 Jahren das wesentliche Kernstück der Weiterentwicklung in der Psychiatrie. Sie sind das deshalb, weil sie als Ort der psychosozialen Begegnung für den Einzelnen einen Raum bieten, einen Ausgleich zwischen seinen inneren, psychischen Entwicklungen und Bedürfnissen und den äußeren, sozialen Erwartungen und Anforderungen herzustellen. Durch den täglichen Wechsel zwischen Behandlungsrahmen und Lebensumfeld gelingt eine bessere Integration der Behandlung in den Sozialraum der Stadt", erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Stephan Rinckens den Wert der engen Anbindung an die Gemeinde und den Wohnraum.

(RP)
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