Der CDU-Landesverband ist in Sorge, dass einzelne Kliniken im Oldenburger Land gegeneinander ausgespielt werden. Was steckt genau hinter dieser Sorge?

HoltvogtWir haben gerade im Oldenburger Münsterland, also in den Kreisen Cloppenburg und Vechta, diese Erfahrung gemacht. Ich selber kenne das aus dem Krankenhaus in meinem Heimatort Emstek, dass selbst Krankenhäuser, die einem Verbund angehören, in Schwierigkeiten geraten. Da sind sogar die Mitarbeiter in Vorleistung getreten, um das Krankenhaus zu halten. Aber das Krankenhaus in Emstek musste aufgegeben werden.

Was muss Ihrer Meinung nach besser gemacht werden?

HoltvogtDabei dürfen die einzelnen Kliniken nicht gegeneinander ausgespielt oder gar Kompetenzen von einer Klinik zu einer anderen verlegt werden. Die Bevölkerung hat einen Anspruch auf eine gesicherte Versorgung direkt vor Ort, von der Geburtshilfe bis zur Sterbebegleitung. Dazu müssen jetzt vernünftige Konzepte vorgelegt werden, damit die Region auch weiterhin eine qualitativ hochwertige sowie finanziell abgesicherte Grund- und Regelversorgung hat. Eine Schwächung des Oldenburger Landes werden wir nicht einfach hinnehmen. Es ist Aufgabe der rot-grünen Landesregierung, eine wohnortnahe und flächendeckende Patientenversorgung sicherzustellen sowie eine verlässliche und auskömmliche Krankenhausfinanzierung zu schaffen.

Nun geben Krankenhäuser auch ganze Abteilungen auf, weil es sich finanziell nicht rechnet. Was sagen Sie denn dazu?

HoltvogtDie Folge ist, dass man im gesamten Landkreis Diepholz in den drei Krankenhäusern keine Neugeborenenstation mehr findet. Es kann nicht Aufgabe der Kliniken Vechta, Lohne und Damme sein, die defizitäre Klinik in Diepholz zu stützen. Unsere Kliniken sind gesund und sichern die Versorgung der Menschen im Oldenburger Münsterland.

Josef Holtvogt aus Emstek (Kreis Cloppenburg) ist Geschäftsführer des CDU-Landesverbands Oldenburg und Landessozialsekretär der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Niedersachsen.