Bedburg-Hau 22-Mio-Euro Neubau für LVR-Klinik

Bedburg-Hau · Gleich neben der Föhrenbach-Klinik soll der lange erwartete Neubau für die Akut-Psychiatrie entstehen, der Platz für 90 Betten hat und zudem die Tagesklinik beherbergen soll. Gebaut wird das Projekt vom Landschaftsverband in Eigenregie.

 Auch auf der Wiese hinter der Föhrenbachklinik entsteht der Neubau.

Auch auf der Wiese hinter der Föhrenbachklinik entsteht der Neubau.

Foto: Eve

Dem Klever Land steht das nächste Großprojekt ins Haus: 22 Millionen Euro will der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in den Neubau eines 90-Betten-Hauses gleich neben der Föhrenbach-Klinik mit Blick auf den Van-Aken-Ring investieren. Der LVR-Bauausschuss hat das lang erwartete Vorhaben jetzt einstimmig zur Kenntnis genommen, nachdem das ausführende Gebäude und Liegenschaftsmanagement (GLM) der Politik das Projekt vorgestellt hatte. Am Mittwoch, 20. Mai, sollte der Krankenhausauschuss in Essen der Empfehlung folgen und beschließen. Dann kann das Großprojekt, das vom Kölner Verband in Eigenregie geplant wird, begonnen werden: Nach dem Beschluss im Krankenhausausschuss soll die Planung zur Baugenehmigung im Juli 2015 eingereicht werden. Die Ausführungsplanung und die Ausschreibungen sollen bis März 2016 fertig sein, die Übergabe des Baus schon Ende 2017 erfolgen.

 Zwei Ansichten des Neubaus: Oben rechts der rötliche Bau ist die Föhrenbachklinik, unten, der dunkle Gebäudeteil mit der zweigeschossig verglasten Eingangshalle.

Zwei Ansichten des Neubaus: Oben rechts der rötliche Bau ist die Föhrenbachklinik, unten, der dunkle Gebäudeteil mit der zweigeschossig verglasten Eingangshalle.

Foto: LVR

"Dieser Neubau ist ein klares Statement des Landschaftsverbandes in die Zukunft des Psychiatriestandortes Bedburg-Hau", sagt Stephan Haupt, der für die FDP den Kreis Kleve in der Landschaftsversammlung vertritt. Es sei aber, so der Freidemokrat weiter, auch ein klares Zeichen aus Köln, dass die LVR-Klinik Bedburg-Hau nicht nur den Schwerpunkt Forensik habe. Er begrüße es, dass der LVR den Bau mit dem eigenen Bauamt plane - zumal hier alle gängigen Standards modernen Bauens eingehalten würden: von Gründach bis Passivhausstandard. Michael Hendricks, Bedburg-Hauer FDP-Fraktionschef, lobte, dass die Pläne kommuniziert wurden: Sie hingen für die Mitarbeiter während der Planungsphase aus. Für den Betrieb der dort geplanten Tagesklinik sei die direkte Anfahrt über den Van-Aken-Ring wichtig: man komme nicht durch das Klinik-Gelände, sondern an der Föhrendbachklinik vorbei zum Neubau. Der Eingang in den neuen Trakt blickt auf die alten Klinikhäuser, die Fenster der Zimmer weisen aufs freie Feld.

Das jetzt neu geplante Stationsgebäude ersetzt das in die Jahre gekommene Haus 50, dessen Sanierung nicht mehr lohnt. Das GLM hat zwei große Gebäudeteile geplant: Der erste Trakt beherbergt einen Eingangsbereich mit allgemeiner Ambulanz und Notaufnahme im Erdgeschoss sowie eine barrierefreie Anbindung an die Föhrenbachklinik. Das erste Obergeschoss bietet der Gerontologische Tagesklinik mit zwölf Plätzen Raum, im zweiten Obergeschoss sitzen Chefarzt, Arzt, Therapeuten und Sozialarbeiter. Dieser Gebäudeteil soll eine Vorhangfassade aus Metall erhalten, die Eingangshalle hat eine über zwei Geschosse reichende Glasfassade. Schräg dazu, parallel zum van-Aken-Ring liegt der gestreckte, ein Geschoss niedrigere 108 Meter lange zweite Trakt für die allgemeine Psychiatrie I und II. Im Erdgeschoss werden zwei Stationen mit je 18/19 Betten plus zwei Krisenzimmer untergebracht, im ersten Obergeschoss zwei Stationen mit je 20 Betten pro Station. Teile der Stationen sind um zwei begrünte Innenhöfe gruppiert, so dass die Flure nicht dunkel "durchschießen", sondern Tageslicht haben. Die Fenster bekommen je einen Öffnungsflügel, die die Fassade dann nochmals farblich und rhythmisch gestalten soll. Mit Blick in die Zukunft ist der zweigeschossige Trakt so ausgelegt, dass er später aufgestockt werden kann.

"Der Neubau ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einer modernen psychiatrischen Versorgung der Menschen im Kreis Kleve" sagt Stephan Haupt, der die FDP im Bauausschuss und im Krankenhausausschuss beim Landschaftsverband vertritt. Er hoffe, dass das Land den so dringend benötigten Forensik-Neubau ebenfalls bald angehe.

Der Neubau ist eines der großen Projekte, die Klinik-Direktorin Dr. Marie Brill noch in ihrer Amtszeit angekündigt hatte. Zumindest Grundsteinlegung und Richtfest dürften noch in ihre Amtszeit fallen, die 2016 ausläuft.

(RP)
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