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GNH will zwei Kliniken in Hann. Münden übernehmen

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Baustelle: Das Nephrologische Zentrum Niedersachsen (NZN) am Vogelsang in Münden wird ausgebaut zum Klinikum Hann. Münden. Dort, wo jetzt eine Baustelle ist, entsteht ein Bettenhaus mit 266 Betten. Im September 2016 soll das Klinikum fertig sein. Archivbild: Rampfel
Baustelle: Das Nephrologische Zentrum Niedersachsen (NZN) am Vogelsang in Münden wird ausgebaut zum Klinikum Hann. Münden. Dort, wo jetzt eine Baustelle ist, entsteht ein Bettenhaus mit 266 Betten. Im September 2016 soll das Klinikum fertig sein. Archivbild: Rampfel © -

Kassel / Hann. Münden. Der Kasseler Krankenhauskonzern Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) hat Interesse an der Übernahme von zwei Kliniken in Hann. Münden.

Es handelt sich um das Nephrologische Zentrum Niedersachsen (NZN) und das Krankenhaus Hann. Münden. Beide Kliniken sind durch die Insolvenz der Betreiberin, der Arbeiterwohlfahrt Gesundheitsdienste (AWO GSD), in Schwierigkeiten. In Südniedersachsen wünscht man sich nach wiederholten Problemen einen leistungsfähigen und kompetenten neuen Träger, um den Krankenhausstandort und die medizinische Versorgung zu sichern. Da würde die GNH gern helfen.

Der Konzern, der neben dem Flagschiff Klinikum Kassel auch die Kreiskrankenhäuser in Hofgeismar und Wolfhagen sowie das Krankenhaus Bad Arolsen betreibt, hat besonderes Interesse an der anerkannten, auf Nieren spezialisierten Transplantationsmedizin in Münden. Organtransplantationen sind der einzige noch fehlende Bereich im breiten medizinischen Spektrum des Klinikums Kassel und des nordhessischen Gesundheitskonzerns.

Mit einer Übernahme der beiden Krankenhäuser in Münden, die ab Herbst 2016 in einem gemeinsamen Haus zum Klinikum zusammengeführt werden, würde die GNH außerdem Zugang zum Gesundheitsmarkt in Südniedersachsen bekommen. Der Schritt über die Landesgrenze ist für den Konzern attraktiv, weil die beiden Häuser in Münden eine Anlaufstelle für das Klinikum Kassel werden könnten. Für Patienten aus dem südlichsten Zipfel Niedersachsens läge Kassel näher als die Kliniken der Maximalversorgung in Göttingen oder Hannover.

Dass die GNH dann künftig mit zwei Sozialministerien in Wiesbaden und Hannover zusammenarbeiten müsste, dürfte kein Problem darstellen. Zumal der neue GNH-Chef Karsten Honsel ein ausgezeichneter Kenner der niedersächsischen Krankenhauslandschaft ist. Der Klinikmanager war aus Hannover nach Kassel gekommen, verfügt aus dieser Zeit wohl über beste Kontakte ins niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in der Landeshauptstadt.

Im Gegenzug für den Zugang zur Organverpflanzung und in den Gesundheitsmarkt Südniedersachsen würde die GNH wohl den Fortbestand des kleinen Krankenhauses Hann. Münden garantieren müssen. Das dürfte unter dem Konzerndach sicher deutlich besser funktionieren als bisher. Das einstige Vereinskrankenhaus stand mehrfach vor dem Aus. Der Konzernvorteil könnte das ändern.

Das sagt GNH-Chef Karsten Honsel

An einer Übernahme der beiden Kliniken in Hann. Münden – dem Nephrologischen Zentrum Niedersachsen (NZN) und dem Krankenhaus Münden – ist der Kasseler Klinikkonzern Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) stark interessiert. Wegen des laufenden Bewerbungsverfahrens dürfe er aber keine Details nennen, sagt der neue GNH-Vorstandschef Karsten Honsel, der Anfang März dieses Jahres Gerhard M. Sontheimer auf dem Chefsessel des Klinikkonzerns abgelöst hat.

„Für die Weiterentwicklung der GNH sind die Gesundheitseinrichtungen in Hann. Münden durchaus von Interesse“, erklärt Honsel. Ob und unter welchen Bedingungen ein Einstieg bei den beiden Krankenhäusern in Südniedersachsen infrage komme, werde derzeit geprüft.

Hintergrund: 240 Betten und 500 Mitarbeiter

Die Gesundheit Nordhessen Holding ist nur am Krankenhausstandort Hann. Münden interessiert. Weitere Häuser aus dem Verbund der Arbeiterwohlfahrt Gesundheitsdienste (AWO GSD) sollen nicht übernommen werden. In Hann. Münden gibt es das Nephrologische Zentrum Niedersachsen (NZN) und das Krankenhaus Hann. Münden mit zusammen 240 Planbetten und insgesamt rund 500 Beschäftigten. Im NZN wurden seit 1977 annähernd 2400 Nierentransplantationen vorgenommen. Das Zentrum steht nach der Fallzahl bundesweit auf Platz neun der Transplantationskliniken. Im September 2016 werden die beiden Häuser am Standort des NZN zum Klinikum Hann. Münden fusionieren.

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