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Krankenhäuser bleiben erhalten – mit Abstrichen

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Kreisrat Markus Pragal (l.) und Landrat Cord Bockhop zeigen neue Beziehungen in der Klinik-Struktur auf.
Kreisrat Markus Pragal (l.) und Landrat Cord Bockhop zeigen neue Beziehungen in der Klinik-Struktur auf. © Husmann

Syke - Von Ove Bornholt. Die chirurgische Notfallversorgung im Landkreis Diepholz soll künftig allein am Standort Bassum konzentriert werden, so sieht es ein Entwurf für die Neugestaltung der Klinik-Landschaft vor, den Landrat Cord Bockhop und Kreisrat Markus Pragal am Freitag vorgestellt haben.

Dieser beinhaltet auch, dass zwar alle drei Krankenhäuser (Sulingen, Diepholz und Bassum) erhalten bleiben, sich ihr Angebot aber deutlich verändert.

So soll es zwar weiterhin eine internistische Versorgung in allen drei Städten geben, doch in Sulingen und Diepholz sollen chirurgisch nur noch planbare Eingriffe erfolgen – in Sulingen als Tages-Chirurgie und in Diepholz ambulant. Dadurch ist keine 24-Stunden-Vorhaltung von OP-Saal und mehreren Ärzten nötig. Die Einsparung der 24-stündigen OP-Bereitschaft ist ein „großer Brocken“ bei den Einsparungen, erklärte Pragal. „Teuer sind im Krankenhaus-Betrieb die Randzeiten, in denen drei, vier Ärzte auf Patienten warten“, sagte Bockhop.

Im Zuge der Konzentration würden sich auch folgende Veränderungen ergeben: In Sulingen sollen Orthopädie und Geriatrie (Altersmedizin) konzentriert werden, Diepholz bekommt eine stationäre psychiatrische Abteilung und behält die medizinischen Schwerpunkte Herz-Katheder und Kardiologie. Dafür zieht die Urologie von Diepholz nach Bassum um – die Chirurgie wird damit aufgegeben.

Der Entwurf läuft darauf hinaus, dass die Standorte spezialisiert werden. Und zwar in Abstimmung mit den Angeboten aus dem Landkreis Vechta (Kliniken in Damme, Lohne und Vechta) und Bremen (Krankenhaus Links der Weser). Mit der Hansestadt sind jedoch, anders als mit Vechta, noch keine Absprachen getroffen worden. Das läge daran, dass es dort eine neue Landesregierung gäbe und auch im Verband der Bremer Krankenhäuser diskutiert werde. Bis im Stadtstaat alles geregelt sei, habe man aber nicht warten wollen, so Bockhop.

Aus Vechta sei eine „grundsätzliche Zustimmung signalisiert“ worden, sagte Bockhop. Auch der zuständige Staatssekretär des Landes, Jörg Röhmann, und die Mitarbeitervertretungen hätten ihr Einverständnis angedeutet. Den Alexianern, die die Mehrheit an den Krankenhäusern im Landkreis Diepholz halten, läge der Entwurf vor.

Der Landrat drückte sich vorsichtig aus, weil der Stand der Planung noch sehr grob ist. Was zum Beispiel die Mitarbeiter- oder Bettenzahl angeht, gibt es nichts Konkretes. Dennoch geht Pragal davon aus, dass die Arbeitsplätze im Wesentlichen erhalten bleiben. Wie viel Geld konkret eingespart werden könnte und wann die Umsetzung beginnt ist ebenso noch unklar.

Zwar attestierte Bockhop der Bevölkerung und den Beteiligten ein hohes Maß an Geduld und Besonnenheit, aber „man wartet darauf, dass man sich an einem Ergebnis reiben kann“, begründete der Landrat die Einbeziehung der Öffentlichkeit zu einem Zeitpunkt, an dem noch viel Feinabstimmung an dem Konzept nötig ist. Viel Zeit hat die Verwaltung dafür allerdings nicht. Am 13. Juli soll das Konzept dem Kreistag vorgestellt werden.

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