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Gesundheit: Uniklinikum verteidigt Auftrag an Fremdfirma zur Sterilisation
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Jörg-Andreas Rüggeberg
dpa/Tim Brakemeier Jörg-Andreas Rüggeberg vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen.
Donnerstag, 10.09.2015, 00:20
Nach dem Hygieneskandal hat die Uniklinik Mannheim die Reinigung von OP-Besteck an eine Spezialfirma vergeben. Der Chirurgenverband warnt vor den Folgen von Sparmaßnahmen.

Seit dem Hygieneskandal vor einem halben Jahr reinigt eine externe Firma das OP-Besteck für die Universitätsklinik Mannheim - deren Geschäftsführung hat diesen Schritt nun gegen Kritik von Chirurgen verteidigt. Man habe dadurch nicht etwa Geld sparen wollen, sondern vielmehr Expertise teuer eingekauft, sagte der Geschäftsführer der Klinikum Mannheim gGmbH, Frederik Wenz, am Dienstag. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) hatte angemahnt, die Reinigung von OP-Besteck sollte besser nicht in fremde Hände gegeben werden. Vor kurzem hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe bei dem externen Dienstleister Mängel festgestellt. Demnach waren OP-Zangen nicht vollständig zerlegt worden und konnten so nicht komplett gereinigt werden.

BDC-Vizepräsident Jörg-Andreas Rüggeberg sagte, für Kliniken liege die externe Vergabe von Hygienedienstleistungen aus Kostengründen nahe. Werde jedoch in diesem sensiblen Bereich der Rotstift angesetzt, könne dies für Patienten gefährlich werden. Bei Fremdfirmen sei die Gefahr groß, dass unqualifiziertes Personal eingesetzt werde, das aus Unwissenheit Fehler begehe.

Wenz betonte, bei der von der Uniklinik beauftragten Firma arbeiteten hoch qualifizierte Mitarbeiter, die alle nur denkbaren Qualifizierungen und Schulungen vorweisen könnten. Das Regierungspräsidium Karlsruhe habe im vergangenen Herbst moniert, dass der Kenntnis- und Schulungsstand des klinikeigenen Personals für die Reinigung des OP-Bestecks nicht ausreiche. Nur aus diesem Grund sei die Fremdfirma beauftragt worden. Für die Klinik sei dies teurer, als wenn sie diese Aufgaben im eigenen Haus behalten hätte.

Das Mannheimer Uniklinikum war vor einem halben Jahr wegen gravierender Hygienemängel in die Krise geraten. OP-Besteck war jahrelang unzureichend gesäubert worden. Rüggeberg sieht dadurch jedoch kein erhöhtes Infektionsrisiko. Es sei vorstellbar, dass tatsächlich kein einziger Patient zu Schaden gekommen sei, sagte er. Wenn Gewebereste am gereinigten OP-Besteck klebenblieben, sei das zwar ekelerregend. Doch letztlich seien die Überreste ebenfalls sterilisiert worden und könnten keinen Schaden mehr anrichten.

dpa
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