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Kirchen

Keine Austritte wegen Krankenhaus

Greven

In Greven hat sich die Zahl der Kirchenaustritte durch die Querelen ums Krankenhaus nicht nennenswert verändert. In Emsdetten sieht das ganz anders aus.

Peter Beckmann

Nach der Schließung des Krankenhauses haben viele Emsdettener der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. In Greven stieg die Zahl der Kirchenaustritte nicht signifikant an.
Nach der Schließung des Krankenhauses haben viele Emsdettener der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. In Greven stieg die Zahl der Kirchenaustritte nicht signifikant an. Foto: Ludger Warnke

Seit Wochen und Monaten wird um die Zukunft der Krankenhäuser in Greven, Emsdetten und Borghorst gekämpft. Inzwischen wurde das Emsdettener Krankenhaus geschlossen. Viele Menschen – besonders in Emsdetten – machen dafür auch die katholische Kirche verantwortlich, die zum einen die drei Krankenhäuser betreibt und zum anderen über die Darlehnskasse Münster Hauptgläubiger der insolventen Marienhospital GmbH ist.

Und das hat in Emsdetten Konsequenzen. Im ersten Halbjahr sind nach Angaben der Pankratius-Gemeinde über 150 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es in Emsdetten 199.

In Greven dagegen hat sich das Niveau der Kirchenaustritte im Vergleich zum Vorjahr gehalten. „Die Zahl der Austritte ist nicht gravierend gestiegen“, sagte der Verwaltungsreferent der Martinus-Gemeinde, Michael Hüttermann, auf Anfrage unserer Zeitung.

In den meisten Fällen seien finanzielle Gründe für die Kirchenaustritte genannt worden. „Explizit wegen der Krankenhaus-Problematik hat es in Greven keine Austritte gegeben, zumindest wurde das nicht als Grund angegeben.“

Im vergangenen Jahr waren 165 Grevener aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das war die mit großem Abstand die höchste Zahl seit 2001. 73 Christen kehrten der evangelischen Kirche den Rücken. Gegenüber 2001 hatte sich die Zahl der Kirchenaustritte in Greven fast verdoppelt.