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Krankenhaus-Belegschaft will kämpfen

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Die chirurgische Abteilung benötigt 20 bis 30 Patienten am Tag, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Wichtig jetzt: Jede terminierte OP wird garantiert auch durchgeführt.
Die chirurgische Abteilung benötigt 20 bis 30 Patienten am Tag, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Wichtig jetzt: Jede terminierte OP wird garantiert auch durchgeführt. © -

Altena - Offenheit im gegenseitigen Umgang sei in dieser schwierigen Situation jetzt oberstes Gebot. Das haben St. Vinzenz-Geschäftsführer Dirk Wiese und Restrukturierungsberater Dr. Andreas Schleicher am Freitag, 24. Juli, dem Team versprochen.

Die mehr als 200 Mitarbeiter trafen sich zu einer weiteren Betriebsversammlung. Zuvor hatten in Hagen die Gläubiger dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zugestimmt.

„Die Belegschaft will alles dafür tun, um das Krankenhaus zu erhalten“, erklärte Wiese im Anschluss an die zwei Stunden andauernde Personalversammlung. In der hatte Sachwalterin Dr. Ruth Rigol die Besonderheiten des Verfahrens erläutert. Drei Monate wird dem Kollegium Insolvenzgeld als Lohnersatz gezahlt. Diese Zeit wird genutzt, um das Krankenhaus nach Möglichkeit wieder zahlungsfähig zu machen. Idealerweise geschieht das aus eigener Kraft. Auch Investoren und Käufer können gesucht werden.

Betriebsversammlung schafft Klarheit

Der Krankenhausbetrieb laufe uneingeschränkt weiter. „Es haben sich Patienten gemeldet, die gefragt haben, ob ihre geplanten Eingriffe stattfinden können. Das können wir absolut bestätigen“, so Wiese. Todesstoß für das Krankenhaus wäre, wenn sich die Bürger vom Haus distanzieren würden aus Angst, nicht mehr behandelt zu werden. „Diese Angst müssen wir den Menschen nehmen. Das nimmt sich das gesamte Kollegium zu Herzen“, so Wiese.

Dr. Andreas Schleicher und Sachwalterin Dr. Ruth Rigol seien noch damit beschäftigt, die Zahlen zu prüfen und mögliche Umstrukturierungen einzuleiten. „Bis klar ist, was zu tun ist, werden wir ein paar Wochen brauchen. Dann wird sofort eine neue Mitarbeiterversammlung einberufen.“

Gläubiger akzeptieren besonderen Weg

Am Status „Insolvenz in Eigenverwaltung“ ändert sich für das St. Vinzenz Krankenhaus vorläufig nichts. Die dazu nötige Zustimmung der Gläubiger ist gestern im Amtsgericht Hagen eingegangen. Dort hatte der zuständige Insolvenzrichter Stefan Matthias Geschäftsführer Dirk Wiese von der St. Vinzenz Altena GmbH, Sachwalterin Dr. Ruth Rigol und vier Gläubiger, an einen Tisch zusammen geholt.

Keiner der Gläubiger hat sich gegen die „Insolvenz in Eigenverwaltung“ ausgesprochen. Das ist insof

Hier lesen Sie den ersten Bericht: 

Insolvenz St. Vinzenz-Krankenhaus: Entscheung am 24. Juli

ern ein gutes Zeichen, da Sachverwalterin und Sachverständige Dr. Ruth Rigol die Interessen von Gläubigern und Schuldnerin vertritt. Im Falle aussichtsloser Überschuldung, die in die Regelinsolvenz führen würde, wäre mit der Zustimmung nicht zu rechnen gewesen.

„Die Hauptarbeit muss jetzt im Haus erledigt werden“, erklärt Stefan Matthias. Er beschrieb die Gesprächsatmosphäre als angenehm. Die St. Vinzenz Altena GmbH muss nun mit Restrukturierungsberater Dr. Andreas Schleicher und Rechtsanwältin Dr. Ruth Rigol nach Möglichkeiten suchen, die Zahlungsfähigkeit des Hauses wieder herzustellen. Der Betrieb läuft weiter.

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