Basel/Liestal
Das Kantonsspital Baselland kollabiert ohne Fusion

Erstmals spricht Werner Widmer, Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Baselland, über die neue gemeinsame Spitalstrategie. Im Interview mit der «Schweiz am Sonntag» sagt er, dass eine Zusammenarbeit mit dem Unispital existenziell ist.

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Werner Widmer sagt, er habe schon bei Amtsantritt 2014 gesehen, dass die Investitionen auf dem Bruderholz und in Liestal kaum zu stemmen seien. (Archivbild des Spital Bruderholz)

Werner Widmer sagt, er habe schon bei Amtsantritt 2014 gesehen, dass die Investitionen auf dem Bruderholz und in Liestal kaum zu stemmen seien. (Archivbild des Spital Bruderholz)

Martin Toengi

Erstmals spricht Werner Widmer, Verwaltungsratspräsident des Kantonsspitals Baselland (KSBL), über die neue gemeinsame Spitalstrategie. Im Interview mit der „Schweiz am Sonntag“ sagt er, dass eine Zusammenarbeit mit dem Unispital für das KSBL existenziell ist.

Werner Widmer möchte vorderhand keine strategische Revolution. Doch damit eckt er an. Jiri Reiner

Werner Widmer möchte vorderhand keine strategische Revolution. Doch damit eckt er an. Jiri Reiner

Schon bei Amtsantritt 2014 habe er gesehen, dass die Investitionen auf dem Bruderholz und in Liestal kaum zu stemmen seien. «Billiges Geld hätten wir jetzt zwar von den Banken erhalten, aber wenn die Zinsen wieder ansteigen, dann hätte es uns verjagt.» Das KSBL leide stark unter dem grossen Konkurrenzkampf. «Wir haben in der Region eine viel zu hohe Bettendichte.»

Dies habe damit zu tun, dass die meisten Spitaldirektoren heute auf Wachstum setzten. Besonders stark betroffen ist die Gynäkologie auf dem Bruderholz, welche «hoch defizitär» sei. Widmer ist daher nicht unglücklich, dass die Frauenklinik in die Bethesda-Klinik zieht. Dass die Spitalfusion nach der Präsentation des Baselbieter Sparpakets gestoppt werden könnte, glaubt er nicht. Letztlich profitierten beide Kantone von der Zusammenlegung.