Das 155-Betten-Haus habe für das Aufbereiten von chirurgischen Instrumenten vorübergehend einen externen Dienstleister engagiert. Das Regierungspräsidium Karlsruhe teilte dem Blatt mit, eine Delegation der Kontrollbehörde habe vor dreieinhalb Wochen "gravierende Mängel" festgestellt - bei einer Routinebegehung.
Das Krankenhaus will nach eigenen Angaben nun die hauseigene Sterilisationsanlage umbauen. Die Paracelsus-Klinik Karlsruhe gehört zu den Paracelsus-Kliniken Deutschland, einer der großen privaten deutschen Klinikträger. Zuletzt hatten Hygienemängel am Mannheimer Uniklinikum für Schlagzeilen gesorgt.
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... durch jemand von der Paracelsus-Klinik mitgelesen wird, bin ich jetzt mal gespannt, ob ich eine Antwort kriege.
Also, da Sie hier ja in allen Posts betonen, wie wichtig in Ihrem Haus die Hygiene genommen wird, können Sie doch sicher herzu etwas sagen:
Dass erhöhte Patientenzahlen zu Engpässen bei der Sterilgutversorgung führen können, ist klar, aber wenn es ein vernünftiges Hygienemanagement gegeben hätte, wäre das gleich aufgefallen und man hätte auch ohne den Hinweis der Behörden entsprechend reagieren und z.B. von sich aus auf externe Dienstleister im Sterilgutmanagement zurückgreifen können. Dies ist, wie man dem Artikel entnehmen kann, nicht passiert, also haben Sie fahrlässig die Gesundheit und letztlich damit das Leben der Patienten aufs Spiel gesetzt. Wenn es Ihrer Aussage nach nicht zu erhöhten Infektionsraten gekommen ist, dann war das wohl schlichtweg Glück!
Der Klinikchef müsste/sollte in so einem Fall ebenfalls den Stuhl räumen. Der der ist der mit der höchsten Verantwortung. Die "Controller" usw. machen was ihr Chef sagt. Wenn dem die Ergebnisse nicht passen und er sie abbügelt oder verschweigt, bleibt denen letztlich nur der Gang an die Öffentlichkeit. Und das bedeutet vielleicht quälende juristische Auseinandersetzungen und Arbeitslosigkeit für immer. Wie gesagt, das ist letztlich kein Krankenhausproblem, sondern ein gesellschaftliches Problem. Gäbe es insgesamt mehr Solidarität in der Gesellschaft, wären in den letzten Jahren zig solcher Hygieneskandale aufgedeckt worden.
...Doppelpost.
Die Begründung für die Maßnahmen "... da es unter anderem deutlich mehr Patienten im Vergleich zu den Vorjahren gab ..." und "... kapazitive und räumliche Engpässe ..." kann ich allerdings nicht gelten lassen.
Wieviel Patienten mehr waren es denn (in Prozent)? Und wieso behandelt man mehr Patienten als es die Kapazität und die Räumlichkeiten erlauben?
Ich vermute eher, es lag an einer betriebswirtschaftlich vorgegebenen Anordnung, die Fallzahlen zu steigern.
Erstmal finde ich es grundsätzlich auch gut, dass sich die Paracelsusklinik hier selbst zu Wort meldet. Andererseits kann man die Phrasen aus der PR/Öffentlichkeitsarbeit das Klo runterspülen!
Das Problem ist aber nicht Paracelsusklinik in Durlach oder die Uniklinik in Mannheim. Hygienemängel gibt in annähernd allen deutschen Krankenhäusern. Gute Hygiene kostet - Material - und v.a. Personal.
Es liegt an der (Gesundheits)Politik, an den Krankenkassen, den Ärzteverbänden, am Wirtschaftssystem, an der Gesellschaft. Hygiene(personal) - ja, höchste Standards - ja, aber es soll/darf bitte nichts kosten. Krankenhäuser werden (politisch) nicht mehr als notwendige, gemeinnützige, öffentliche Versorgung gesehen, sondern als knallharte Wirtschaftunternehmen, die in Konkurrenz stehen und möglichst gute Gewinne erwirtschaften sollen. Und wie gesagt, dass das so ist, liegt nicht an den Krankenhäusern alleine.
Auf der Strecke bleiben Patienten und auch das Personal!