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Verdi drängt auf Klinik-Tarif

Nach gescheiterten Tarifgesprächen wollen die Mitarbeiter des Klinikums Oberlausitzer Bergland nicht klein beigeben. Krankenschwestern und Pfleger planen neue Aktionen.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Zittau/Ebersbach. Die Gewerkschaft Verdi will weiter mit der Geschäftsführung des Klinikums Oberlausitzer Bergland um einen Tarifvertrag verhandeln. Das ist das Ergebnis von Beratungen mit den betroffenen Mitarbeitern der Krankenhäuser in Zittau und Ebersbach.

Die Klinikleitung weigert sich bisher, einen Haustarifvertrag einzuführen. Das aber fordert die Gewerkschaft für rund 450 Mitarbeiter an den beiden Klinikstandorten im nichtärztlichen Dienst. Das sind zum Beispiel Pfleger, Krankenschwestern, Labormitarbeiter.

Als nächsten Schritt, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen, wollen die Mitglieder nun im Herbst eine Unterschriftenaktion starten, berichtet Sabine Baron von Verdi. Sie soll unter dem Motto „Ich bin dabei, für unseren Tarifvertrag“ stehen. Das Hauptanliegen der Mitarbeiter ist dabei, dass die Arbeitsbedingungen denen in anderen Kliniken der Region – Bautzen, Weißwasser, Görlitz – angepasst werden, so Frau Baron. Das sei bislang nicht der Fall.

Mitte Juli hatten sich Gewerkschaft und Geschäftsleitung zu einem Sondierungsgespräch getroffen. Dort machte die Klinikleitung deutlich, dass sie nicht zu Tarifverhandlungen bereit ist. Die Forderungen der Gewerkschaft seien aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht erfüllbar, erklärte die Klinikleitung auf Nachfrage der SZ. Man habe bereits Gehaltssteigerungen für die Mitarbeiter eingeführt, ebenso wie eine Jahressonderzahlung. Insgesamt würden die Angestellten damit sechs Prozent mehr Geld im Jahr erhalten, erklärt die Geschäftsführung. Dazu kämen Verbesserungen bei weiteren Arbeitsbedingungen.

Das Klinikum Oberlausitzer Bergland kosten diese Veränderungen 1,6 Millionen Euro pro Jahr, erklärt Sprecher Sebastian Kranke im Auftrag der Klinikleitung. Die Gewerkschaft Verdi will sich damit nicht zufriedengeben. Sie kritisiert, dass zum Beispiel die Jahressonderzahlung an den wirtschaftlichen Erfolg der Klinik geknüpft sei. „Es geht um eine gute Krankenhausversorgung für die Region. Da darf der ökonomische Erfolg nicht als Maß für eine Jahressonderzahlung genommen werden“, so Sabine Baron von Verdi. Wie es mit der Tarifbewegung und anderen Aktionen am Klinikum Oberlausitzer Bergland weitergeht, entscheiden in den nächsten Wochen die Beschäftigten, sagt sie. Ausschlaggebend sei auch, welchen Erfolg die geplante Unterschriftenaktion bringt.