Kreisklinik:Drittes Defizit in Folge

Das 165-Betten-Haus steckt seit 2013 in den roten Zahlen

Die Wolfratshauser Kreisklinik wird mit dem laufenden Jahr zum dritten Mal in Folge rote Zahlen schreiben. In seinem Wirtschaftsplan ging Geschäftsführer Hubertus Hollmann noch von einer halben Million Euro Verlust aus, doch die bisherige Entwicklung lässt für 2015 eher eine Million erwarten, was etwa dem Ergebnis von 2014 entsprechen würde. Dies geht aus Hollmanns Geschäftsbericht hervor, den er dem Kreistag vorgelegt hat.

Die Klinik war 2013 erstmals ins Minus gerutscht - vor allem, weil ein viel beschäftigter Operateur ausgefallen ist und die Fallzahlen eingebrochen sind. Damals musste der Kreis ein Defizit von 1,3 Millionen Euro ausgleichen. Seither zählt die Klinik mit den 165 Betten zu derjenigen Hälfte aller bayerischen Häuser, die in den roten Zahlen steckt. Bei den Kliniken vergleichbarer Größe ist der Anteil der defizitären Häuser noch größer.

Der laufende Betrieb der Krankenhäuser wird von den Kassen über Fallpauschalen finanziert, die aber nicht in gleichem Maß ansteigen wie die Kosten für Personal und Ausstattung. In der Kreisklinik lassen sich die Ausgaben laut Hollmann aber kaum mehr weiter senken, ohne die Qualität zu gefährden. Daher könne der Weg zur Konsolidierdung nur über eine Steigerung der Effizienz und höhere Fallzahlen führen. Diese pendeln seit Jahren um die 7500. Für das laufende Jahr standen fast 7700 Fälle im Plan, die bisherige Entwicklung deutet auf unter 7300 hin. Die Auslastung lag 2014 bei knapp 70 Prozent, viele leere Betten gab es vor allem an den Wochenenden. Der deutsche Durchschnittswert betrug in dem Jahr gut 77 Prozent. "Im Moment sind wir in einer wirtschaftlich schwierigen Situation", sagt Hollmann, der gleichwohl "die Talsohle erreicht" sieht und auf schwarze Zahlen ab 2016 hofft.

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