Ingolstadt
"Mehr Kooperation mit Niedergelassenen"

Neujahrsempfang im Klinikum: Geschäftsführung sieht anhaltende finanzielle Risiken

20.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Gesundheitspolitik im Fokus: Beim gestrigen Neujahrsempfang des Ingolstädter Klinikums gab Geschäftsführer Heribert Fastenmeier wieder eine Analyse zur Situation des Krankenhauses. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Mit dem Neujahrsempfang des Ingolstädter Klinikums ist gestern Abend die letzte größere Veranstaltung dieser Art in der Stadt über die Bühne gegangen. Traditionell hatte das größte Krankenhaus der Region wieder etliche Vertreter des öffentlichen Lebens mit Schwerpunkt aus dem Gesundheits- und Sozialbereich eingeladen. Über 500 Gäste hörten den Rück- und Ausblick von Geschäftsführer Heribert Fastenmeier, bevor es ans abermals von der Klinikumsküche vorbereitete Büfett ging.

Erwartungsgemäß war der Empfang für Heribert Fastenmeier wieder Anlass, Anmerkungen zur staatlichen Gesundheitspolitik, aber auch zur Situation des Hauses in einem von vielen Änderungen und Herausforderungen geprägten Markt zu machen. Der Verwaltungschef des Klinikums sprach von etlichen organisatorischen Erfolgen, aber auch von anhaltenden finanziellen Risiken, mit denen allerdings fast alle öffentlichen Krankenhäuser zu kämpfen haben.

"Qualitativ hochwertige Versorgung und persönliche Nähe" zum Patienten, so Fastenmeier, seien auch im abgelaufenen Jahr das Ziel aller Anstrengungen im Klinikum gewesen. Um dies langfristig zu sichern und, wenn möglich, zu optimieren, sei aus seiner Sicht eine noch bessere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten notwendig. Hier brauche es einen "engeren, beständigen, persönlichen und kollegialen Dialog und mehr als bisher eine strukturelle, verlässliche Kommunikation und umfassende, nachhaltige Informationsstrukturen".

Fastenmeier übte erneut Kritik am Krankenhausstrukturgesetz, das trotz einiger erreichter Änderungen manchem Haus eine "düstere Zukunft" verspreche. Der Geschäftsführer wollte dies zwar nicht unbedingt aufs Ingolstädter Klinikum gemünzt sehen, warnte aber dennoch vor einer finanziellen Überforderung. Innovationsdruck auf dem Feld der Medizintechnik, beständig teurere Medikamente und nicht zuletzt eine "hohe Erwartungshaltung" der Patienten bringe die Kliniken bei gleichzeitig schwindenden Kassenvergütungen in eine beständig schwierigere Situation. Fastenmeier: "Die Schere geht immer weiter auf."

Als wertvolle Orientierungshilfen für den Gesamtauftritt seines Hauses sieht der Geschäftsführer den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Großkliniken Deutschlands und die Einführung eines Qualitätsmanagements mit regelmäßigen Patientenbefragungen und einem internen Berichtswesen.