Verfahren gegen See-Spital abgeschlossen

Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat ihre Untersuchung zum See-Spital beendet. Die bekannten Mängel bei den Abrechnungen eines Arztes haben sich bestätigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter.

Jan Hudec
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Das See-Spital wird der Gesundheitsdirektion regelmässig Bericht erstatten. Das Verfahren wegen angeblich falscher Abrechnungen ist abgeschlossen. (Bild: Christoph Ruckstuhl / NZZ)

Das See-Spital wird der Gesundheitsdirektion regelmässig Bericht erstatten. Das Verfahren wegen angeblich falscher Abrechnungen ist abgeschlossen. (Bild: Christoph Ruckstuhl / NZZ)

Das Zürcher See-Spital machte im letzten Jahr mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Der ehemalige Leiter der Schmerzklinik soll Behandlungen falsch abgerechnet haben. Die Spitalleitung habe dies durch ihre laxen Kontrollen nicht nur ermöglicht, sondern habe den Arzt bei seinem Treiben gar gedeckt. Die Zürcher Gesundheitsdirektion verlangte vom Spital einen Bericht zu den Vorwürfen, sprach im Oktober einen Verweis gegen die Spitalführung aus und kündigte an, die Untersuchungen noch zu vertiefen.

Diese Abklärungen sind nun abgeschlossen, wie der Kanton am Montag bekanntgegeben hat. Die bereits im Herbst festgestellten Mängel hätten sich bestätigt. Laut der Untersuchung der Gesundheitsdirektion hat der Leiter der Schmerzklinik teilweise falsch abgerechnet und die Patientendokumentationen lückenhaft geführt. «Die Spitalführung hatte dies nicht erkannt oder war Hinweisen darauf nicht genügend konsequent nachgegangen», schreibt die Gesundheitsdirektion. Grund dafür sei insbesondere die mangelhafte Einbindung der Schmerzklinik in die Spitalorganisation. Dass die Spitalführung den fehlbaren Arzt gedeckt haben soll, so zum Beispiel durch die Vernichtung von Dokumenten, habe sich im Rahmen der Untersuchungen nicht bestätigt.

Vonseiten des See-Spitals zeigt man sich befriedigt darüber, dass ein Teil der Vorwürfe durch die Gesundheitsdirektion entkräftet worden ist. Gegen die bestehenden Mängel seien schon diverse Massnahmen ergriffen worden, weitere sollten folgen, heisst es in einer Medienmitteilung. Zentral sind dabei insbesondere die Einbindung der Schmerzklinik in die Spitalorganisation sowie eine verstärkte Überwachung durch die Spitalleitung. Das See-Spital wird der Gesundheitsdirektion regelmässig Bericht erstatten.

Ausgestanden ist die Angelegenheit für das Spital damit aber noch nicht. Aufgrund von Anzeigen gegen den ehemaligen Leiter der Schmerzklinik sowie gegen Exponenten der Spitalführung hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren eingeleitet. Die Ermittlungen laufen.