Keime in Saarlouiser Kinderklinik: Betroffene Eltern stellen Strafanzeige gegen Ärzte

Von: Von RALPH STANGER

Saarlouis – Das Problem kam nur scheibchenweise an die Öffentlichkeit. Die Krankenhaus-Verwaltung versuchte, es immer wieder herunterzuspielen.

Doch jetzt haben die Keime („2MRGN"), die im vergangenen Sommer auf der Kinderintensivstation im Saarlouiser Marienhaus-Klinikum aufgetaucht sind, ein juristisches Nachspiel.

Nach SR-Informationen haben zwei Familien Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen einen Chefarzt und einen Oberarzt gestellt. Die Kinder waren im vergangenen Sommer erkrankt.

Christoph Rebmann, Sprecher der Saarbrücker Staatsanwaltschaft, bestätigte auf BILD-Anfrage die Anzeigen: „Wir ermitteln, stehen aber noch ganz am Anfang."

Wie der SR weiter berichtet, beklagen die Betroffenen, sie seien nicht ausreichend über die Keime und das damit verbundene erhöhte Gesundheitsrisiko informiert worden.

In einem Fall habe es sich um eine Risikoschwangerschaft gehandelt. Eine der beiden frühgeborenen Zwillingstöchter, die an dem Keim erkrankte, sei mittlerweile sechsmal am Kopf operiert worden.

Insgesamt waren damals 17 Babys betroffen. Heute befasst sich der Gesundheitsausschuss des Landtags mit dem Thema. Treibende Kraft war die Saar-Linke.

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