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Es gibt immer weniger Krankenhäuser

Politik / Lesedauer: 2 min

Rückgang um neun Prozent zwischen 2004 und 2014
Veröffentlicht:18.02.2016, 19:57

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Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland ist seit 2004 um neun Prozent zurückgegangen. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Berliner Redaktion vorliegt.

Demnach gab es im Jahr 2014 noch 1 980 Krankenhäuser in Deutschland, 2004 waren es 2166 gewesen. Die Zahl der Krankenhausbetten sank im gleichen Zeitraum um 5,8 Prozent oder 30653, von 531 333 (2004) auf 500 680 (2014). Ein Drittel der abgebauten Klinikbetten entfiel auf Nordrhein-Westfalen . 2014 gab es an Rhein und Ruhr 120268 Krankenhausbetten – 10 221 weniger als zehn Jahre zuvor. In Baden-Württemberg gab es im gleichen Zeitraum 5815 Klinikbetten weniger, in Bayern betrug das Minus 3767, in Niedersachsen 3282, in Brandenburg 244 und in Mecklenburg-Vorpommern 45.

NRW an der Spitze

Nordrhein-Westfalen verzeichnet absolut gesehen den bundesweit größten Rückgang bei der Zahl der Kliniken. 2004 hatte es dort 456Krankenhäuser gegeben. 2014 waren es noch 364. In Baden-Württemberg sank die Zahl der Kliniken im gleichen Zeitraum um 46 auf 270, in Bayern um 23 auf 364, in Niedersachsen um zehn auf 196. Eine Differenzierung der Zahlen etwa nach Schließungen oder Zusammenlegungen von Kliniken sei nicht möglich, so das Bundesgesundheitsministerium . In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zeigte sich zuletzt eine gegenläufige Entwicklung. Dort stieg die Zahl der Krankenhäuser um fünf auf 39 beziehungsweise um neun auf 56.

Die Linksfraktion beklagt dramatische Fehlentwicklungen im Krankenhaussektor. „Die Patientenversorgung leidet unter dem zunehmenden Zwang, billig zu arbeiten und möglichst noch Gewinne abzuwerfen“, erklärte Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion. Darunter würden Patienten und Beschäftigte in den Kliniken leiden.

Fallstrick Fallpauschale

„Den Kostendruck bekommen besonders Krankenhausabteilungen zu spüren, die im System der Fallpauschalen unwirtschaftlich wirken“, so Zimmermann. Das sind besonders Abteilungen, „die Schwangere und kleine Kinder betreuen, aber auch die Abteilungen für ältere Menschen oder die Notaufnahmen“. Die Linken-Sozialexpertin forderte die Abschaffung des bisherigen Fallpauschalen-Systems.