Die Krankenhäuser in der chinesischen Hauptstadt verschärfen ihre Maßnahmen gegen die sogenannten Ticket-Spekulanten, die direkt am ersten Arbeitstag nach dem Frühlingsfest wieder in den Warteräumen der Kliniken gesichtet wurden, berichtete Beijing Daily am Donnerstag.

Eine Vielzahl öffentlicher Beschwerden hat die Aufmerksamkeit der Krankenhäuser und Behörden auf die "Ticket-Spekulanten" gelenkt. Diese kaufen schon Monate im Voraus alle Wartetickets für Krankenhaustermine auf und verkaufen sie für viel mehr, als sie selbst bezahlt haben – und fahren so riesige Gewinne ein.

Der öffentliche Aufschrei wurde immer größer, nachdem ein Video im Internet viral ging, in dem eine Patientin einen Ticket-Spekulanten zusammenstauchte.

Die Frau sagte, dass sie zwei Tage auf ein Warteticket für einen ambulanten Termin gewartet und trotzdem kein Ticket erhalten hatte. In dieser Situation habe ihr ein Ticket-Spekulant ein Termin-Ticket für 4.500 Yuan (620 Euro) angeboten, dessen Preis ursprünglich 300 Yuan (41,20 Euro) betragen hatte.

Die Beijinger Polizei hat inzwischen Dutzende Ticket-Spekulanten verhaftet und verspricht, den Fall genauer zu untersuchen.

Einige Spezialkliniken in Beijing berichten, dass sich die Situation bereits verbessert habe.

Das Beijinger Krankenhaus für Obstetrik und Gynäkologie hat in seiner Lobby einen Schalter mit Sicherheitsleuten eingerichtet, die nach Ticket-Spekulanten Ausschau halten und diese sofort rauswerfen.

Eine der Wachen sagte: "Wir haben strengere Kontrollen eingeführt. Viele dieser Typen geben sich als Patienten aus, aber in Wirklichkeit versuchen sie nur, in die Nähe anderer wartender Patienten zu kommen, um ihnen Tickets für einen Arzttermin verkaufen zu können. Wir stoppen und bitten sie, unsere Klinik sofort zu verlassen."

Einige Krankenhäuser haben auch Schilder mit Telefonnummern für die Patienten aufgehängt, wo diese sich über mögliche Verstöße beschweren können.

Das Termin-Reservierungssystem wurde aktualisiert, um zu verhindern, dass Ticket-Spekulanten es für ihre Zwecke missbrauchen können.