Varel - Die Vareler FDP hat Landrat Sven Ambrosy um Informationen zur geplanten Fusionierung des Vareler St.-Johannes-Hospitals mit dem Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch gebeten. Der Landkreis Friesland will die Klinik für 6,9 Millionen Euro kaufen (die NWZ  berichtete).

Zwar akzeptiere die FDP strategische Überlegungen, kleinere Krankenhäuser rechtzeitig zu größeren Einheiten zusammenzuführen. Allerdings befinde sich in der Hospitalgesellschaft, die die Vareler Klinik zur Stärkung der eigenen Entwicklung gegründet hatte, auch der Krankenhauspartner in Brake, der beim jetzigen Stand die Kooperation verlassen soll. „Dieser müsse ausscheiden“, erläuterte Sven Ambrosy der FDP, „weil der Kreis Friesland aus rechtlichen Gründen das Braker Krankenhaus nicht kaufen dürfe“. Eine Kooperation mit dem Krankenhaus in Wittmund sei aus politischen Gründen noch nicht möglich.

Nach Meinung von Jost Etzold, Vorsitzender der Vareler FDP, sei es klüger abzuwarten und sich Zeit zu nehmen, um einen größeren und stärkeren Verbund aus vier Krankenhäusern anzustreben: „Unser Hospital steht doch gut da. Warum die Eile?“

Ferdinand Baur, Vorstandsmitglied der FDP Varel, sieht zudem Nachteile, wenn der Kreis übernimmt. „Bisher wurde die gute Entwicklung vom Träger, der katholischen Kirche und ihrer Institutionen, mitgetragen. Es gibt eine lange Tradition und eine moralische Verpflichtung, weiter in der Grundversorgung der Vareler Einwohner engagiert zu bleiben“, sagte er.

„Trotz den vertraglich festgelegten Mitwirkungsmöglichkeiten der Kirche und dem Verbleib der Ordensschwestern finde ich es nicht in Ordnung, da einfach auszusteigen. Auch der Braker Kooperationspartner in der Hospitalgesellschaft wird wenig solidarisch abgeschoben“, kritisiert Kirchenmitglied Baur.

Etzold sei skeptisch, wenn die katholische Kirche ihr Engagement im Vareler Krankenhaus aufgibt: „Jetzt verteilen sich die Aufgaben auf zwei Schultern. Nach der Fusion müssen Politik und Landkreis das Risiko aus dem Betrieb zweier Krankenhäuser alleine tragen. Das ist nicht gut.“