URI: Auf Wettbewerb ausgerichtet

Das Kantonsspital soll die medizinische Versorgung sichern und die Kosten optimieren. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt die Regierung eine klare Strategie.

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Die Regierung verfolgt für das Kantonsspital eine klare Strategie. (Bild Urs Hanhart)

Die Regierung verfolgt für das Kantonsspital eine klare Strategie. (Bild Urs Hanhart)

Der Wettbewerb unter Spitälern ist härter geworden. Zu dieser Entwicklung führten die stationären Fallpauschalen, die freie Spitalwahl und die Gleichstellung von öffentlichen und privaten Spitälern. Nun stellt sich die Frage, ob das Kantonsspital Uri für anstehende Herausforderungen gerüstet ist. Patrizia Danioth Halter (CVP, Altdorf) reichte deshalb eine Interpellation ein, in der sie Klarheit zur strategischen Ausrichtung des KSU fordert. Unter anderem verlangt sie Auskunft im Hinblick auf die Urner Volksabstimmung zum Baukredit für den Um- und Neubau des KSU, die voraussichtlich 2017 stattfinden soll. In seiner Antwort betont der Regierungsrat, dass die strategische Ausrichtung des KSU über zwei Ebenen verläuft. Einerseits ist da die Spitalstrategie, welche der Kantons verfolgt. Andererseits die Unternehmensstrategie, die der Zuständigkeit des Spitalrats unterliegt. Diese beiden Prozesse müssten zwingend aufeinander abgestimmt sein. «Die grösste Herausforderung des KSU ist es, seine Mindestgrösse zu sichern und die Kosten zu optimieren», so der Regierungsrat. «Und damit das KSU wettbewerbsfähig bleibt, muss die Spitalinfrastruktur erneuert werden.»

KSU erhält mehr Freiheiten

Der Regierungsrat verfolgt zudem auch politisch eine klare Strategie: Die erweiterte Grundversorgung und der Spitalstandort sollen langfristig in guter Qualität und zu tragbaren Kosten sichergestellt werden. Daraus resultieren die strategischen Leitlinien für die Spitalplanung. Demnach ist das KSU für die allgemeine und erweiterte stationäre Grundversorgung zuständig, während ausserkantonale Spitalzentren die spezialisierte und hoch spezialisierte Spitalversorgung sicherstellen.

In ihrer Interpellation wollte Danioth zudem wissen, ob rechtliche, wirtschaftliche oder unternehmerische Aufgaben angepasst werden müssen. Die Urner Regierung verneint dies: «Zum jetzigen Zeitpunkt drängen sich keine grundlegenden Änderungen der Rahmenbedingungen und Aufgaben des KSU auf. Das KSU soll noch mehr als heute über die notwendigen betrieblichen Freiheiten verfügen», schreibt der Regierungsrat. Dies schaffe die Voraussetzung, um im Wettbewerb unter den Spitälern zu bestehen.

Private Nutzung prüfen

Unverändert soll dagegen die Eigentümerstrategie bleiben. Das heisst, der Kanton bleibt im Besitz des Grundstücks und der baulichen Infrastrukturen. Diese werden dem KSU als selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts kostenpflichtig zur Verfügung gestellt. Flexibel ist die Regierung aber bei den übrigen baulichen Infrastrukturen. Man ist bereit, verschiedene Geschäftsmodelle für den künftigen Betrieb zu prüfen. Als Beispiele werden ein eventuelles Parkhaus oder die Nutzung des Altbaus mit heutiger Geriatrieabteilung als privates Gesundheitszentrum genannt.

Um eine möglichst hochwertige medizinische Grundversorgung und eine wirtschaftliche Auslastung des KSU zu erreichen, haben Spitalrat und Spitalleitung 2014 ihre Unternehmensstrategie aktualisiert. Die betriebliche Spitalstrategie orientiert sich insbesondere an den folgenden Handlungsfeldern:

  • Ausbau von Kooperationen mit ausserkantonalen Spitälern.
  • Definition eines Angebotsportfolios
  • Förderung des Images als Arbeitgeber
  • Prozessoptimierungen
  • Kostenoptimierungen
  • Qualitätsmanagement

Fachkräfte früh rekrutieren

Zudem will der Regierungsrat auf eine starke Zusammenarbeit mit ausserkantonalen Spitälern setzen. Dies sei für eine medizinisch hochstehende Spitalversorgung zu angemessenen Kosten entscheidend. Die Kooperationsgebiete mit dem Luzerner Kantonsspital sollen gestärkt und durch neue Kooperationsfelder erweitert werden. Ebenfalls als wichtig erachtet es die Regierung, dass schon heute genügend qualifizierte Fachkräfte rekrutiert werden. Unter anderem hat der Regierungsrat 2015 beschlossen, die Ausbildungsklassen für Fachangestellte Gesundheit (Fage) am Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri ab 2016/17 doppelt zu führen. Voraussetzung ist, dass die Zahl von 24 Lernenden erneut überschritten wird.

Anian Heierli