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Krankenhaus-Übernahme

Uniklinik Münster kauft Marienhospital Emsdetten

Borghorst/Emsdett...

Seit Monaten wird verhandelt, jetzt wurde der Knoten durchschlagen. Nach Informationen dieser Zeitung wird das Universitätsklinikum Münster (UKM) das ehemalige Emsdettener Marienhospital kaufen. Damit wäre gesichert, dass auf dem Areal an der Bachstraße weiter Gesundheits-Dienstleitungen angeboten werden können – wenn auch nicht mehr in Form eines Krankenhauses.

Christian Busch

Das UKM Münster möchte alte Gebäudeteile des Marienhospitals in Emsdetten (Bild) kaufen.
Das UKM Münster möchte alte Gebäudeteile des Marienhospitals in Emsdetten (Bild) kaufen. Foto: Jens Keblat

Zum Gesamtkonzept des UKM gehört nicht nur die Übernahme des Borghorster Marienhospitals. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Norbert Roeder, hatte stets betont, dass die Verlagerung der psychosomatischen Abteilung und Tagesklinik von Laer und Altenberge in das ehemalige Emsdettener Krankenhaus zwingender und alternativloser Bestandteil des „Borghorst-Deals“ ist. Allerdings wolle sich das UKM darüber hinaus nicht in Emsdetten engagieren, zudem die benötigten Gebäudeteile nur mieten.

Hier hat in mehrfacher Hinsicht ein Umdenken stattgefunden: Zum einen hatte Landrat Dr. Klaus Effing bereits im Kreistag angedeutet, dass es für den Emsdettener Marienhospital-Standort gut aussehe, dass das UKM neben der Psychosomatik womöglich noch weitere Gesundheitsangebote hier ansiedeln wolle, die für die Allgemeinbevölkerung einen Mehrwert bieten könnten. Das könnten zum Beispiel Tageskliniken oder teilstationäre Angebote sein, als Teilstandorte des Marienhospitals oder der Uniklinik.

Altbauten im Blick

Bei dem geplanten Kauf geht es nur um die „Altbauten“ des Emsdettener Marienhospitals. Das Gelände selbst befindet sich im Eigentum der Kirchengemeinde St. Pankratius, die es der CKT als ehemaligem Träger des Krankenhauses per Erbpacht überlassen hatte. Das neue Ärztezentrum mit dem Haupteingang zum ehemaligen Krankenhaus befindet sich  wie der Marienhof gegenüber im Besitz der Emsdettener Familie Feldhaus.

Allerdings hakten bislang die Verhandlungen zwischen Insolvenzverwalter, Gläubigern und den Interessenten für den Kauf der Immobilie – Voraussetzung dafür, dass die Uniklinik die Psychosomatik nach Emsdetten verlagern kann und damit Voraussetzung, dass sie das Borghorster Krankenhaus übernimmt.

Mit der Entscheidung, das Gebäude nun doch selbst zu kaufen, möchte das UKM dem Vernehmen nach sicherstellen, die künftige Entwicklung besser mitgestalten zu können. Und möchte Fakten schaffen, denn die Zeit drängt: Der mehrfach verlängerte Mietvertrag mit der Immobilie in Laer endet Ende 2016, spätestens zum Jahresende soll die Psychosomatik umgezogen sein.

Ob dieser Termin zu halten sein wird – zuvor sind noch Umbauten nötig –, wird auch von einer Behörde in Berlin abhängen: Den Kauf der Immobilie durch das UKM muss das Kartellamt genehmigen, eine marktbeherrschende Stellung muss ausgeschlossen werden. Beobachter gehen davon aus, dass dies eher eine Formsache ist. Norbert Roeder möchte all dies übrigens „zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren.“

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