Schlechte Zahlen, gute Zahlen: Trotz des hohen Defizits 2015 sorgen die Entwicklungen in diesem Jahr bei den Enzkreis-Kliniken für Optimismus. Von links: Regionaldirektor Dominik Nusser, Landrat und Aufsichtsratschef Karl Röckinger und Professor Jörg Martin, Geschäftsführer der Muttergesellschaft Regionale Kliniken Holding. Fotos: Seibel/Ketterl/Enzkreis-Kliniken
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Enzkreis-Kliniken voller Optimismus – nach dem schwierigsten Jahr
  • Alexander Heilemann

Es war eine bittere Pille mit Ansage. Schon im Herbst hatte die Muttergesellschaft Regionale Kliniken Holding (RKH) gewarnt, dass die Finanzzahlen der Krankenhäuser Mühlacker und Neuenbürg 2015 ein tieferes Rot haben würden. Gerechnet hatte man mit einem Minus von 4,5 Millionen Euro, dann drohten rund 6 Millionen Euro Defizit.

Am Montag nahm der Kreistag nun ohne Debatte das abgerechnete Ergebnis mit einem Minus von 5,87 Millionen Euro zur Kenntnis. „Damit sind wir in keinster Weise zufrieden“, sagt RKH-Geschäftsführer Professor Jörg Martin. Jener Mann, der angetreten ist, die Krankenhäuser mit neuer Strategie in eine wirtschaftlich bessere Zukunft zu führen. Er ist zuversichtlicher denn je, dass er das auch schafft.

Woher kommt der Optimismus trotz schlechter Zahlen?

Martini hat die Entwicklung des Jahres 2016 als Faustpfand. Die neuen Strukturen beginnen demnach zu greifen. Nicht nur das sehr gut laufende Gelenkzentrum Schwarzwald in Neuenbürg. Auch die neu aufgestellten Abteilungen in Mühlacker, etwa die Kardiologie, Chirurgie, die stockend gestartete moderne Radiologie oder die geriatrische Reha locken Patienten an. Seit Januar seien beide Enzkreis-Kliniken konstant zu über 90 Prozent belegt. Damit wären deutlich bessere Erlöse zu erwarten. Mühlacker profitiert davon, dass die RKH ihr Krankenhaus in Vaihingen geschlossen hat. Dort soll stattdessen ein Simulationszentrum entstehen, in dem Ärzte Operationen trainieren können.

Woher kommen die Defizite?

Die Nachteile der kleinen Häuser der Grundversorgung bei der Vergütung medizinischer Leistungen bleiben. 2015 waren die Pauschalen nur halb so hoch gestiegen wie erwartet und blieben weit hinter der Kostensteigerung zurück. Andere Probleme waren hausgemacht: Der große Umbau lief nicht überall reibungslos. Die Suche nach einem Chef für den neuen Kardiologieschwerpunkt dauerte fast ein halbes länger als geplant. In der gesamten ärztlichen Leitung gab es altershalber den ganz großen Umbruch. Die Behandlungszahlen blieben bei diesem Umbau hinter den Plänen zurück.

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