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Umbau im Nieskyer Krankenhaus

Die Nieskyer Notfallambulanz soll 2017 wachsen. Schon heute ist die Diakonissenanstalt auf Personalsuche.

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© Diakonissenanstalt Dresden

Von Alexander Kempf

Schon seit Jahren wird über eine Erweiterung der Notfallambulanz in Niesky gesprochen. Nun stellt die Dresdner Diakonissenanstalt, der Betreiber des Nieskyer Krankenhauses, erstmals einen Baubeginn in Aussicht. „Wir gehen davon aus, dass Mitte 2017 die Bauarbeiten beginnen“, sagt Pressesprecher Victor Franke. Für das Projekt werden sogar andere Pläne auf Eis gelegt. Der dritte Operationssaal etwa, über den der Ärztliche Direktor Dr. Thorsten Jacobi noch im Januar vergangenen Jahres laut nachdenkt, ist kein Thema mehr.

„Überlegungen für einen dritten OP-Saal spielen zur Zeit keine Rolle, da der Bedarf dafür nicht vorhanden ist“, erklärt Victor Franke. Stattdessen konzentriert sich die Diakonissenanstalt Dresden als Betreiber des Krankenhauses auf andere Baustellen. „Bei den Planungen der Investitionen haben andere Projekte, wie der Ausbau der Notfallambulanz, eine höhere Priorität“, sagt der Pressesprecher.

In der Vergangenheit ist die Notfallambulanz zu Feiertagen und an Wochenenden oft an ihre Grenzen gestoßen. Mit einem Anbau soll diese Situation schon lange entspannt werden. Nur spruchreif sind die Pläne wohl noch nicht ganz. „Die konkrete Ausgestaltung der Notfallambulanz inklusive der Ebene 0 und die brandschutztechnische Ertüchtigung des gesamten Krankenhauses befinden sich derzeit in Planung und werden mit allen Beteiligten abgestimmt“, so Victor Franke.

Personell ist in Niesky bereits umgebaut worden. Der Chefarzt der Abteilung Chirurgie, Dr. Winfried Georgi, hat sich Ende März in den vorgezogenen Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolge ist intern geregelt worden. „Oberarzt Jens-Marcus Albrecht ist und bleibt Leitender Oberarzt der Klinik für Chirurgie. Er wird zudem von Dresdner Chirurgen unterstützt“, erklärt der Pressesprecher. Während Jens-Marcus Albrecht den Bereich der Unfallchirurgie fachlich leitet, obliegt Dr. Bernd Naumann die fachliche Leitung des Bereiches Viszeralchirurgie/Proktologie, informiert Victor Franke.

Doch verringert sich mit der internen Nachfolgelösung für Dr. Winfried Georgi nicht die Zahl der Ärzte in Niesky? „Nein, durch geplante Neueinstellungen wird sich die Zahl der Chirurgen noch erhöhen“, erklärt der Pressesprecher. Im Krankenhaus Niesky arbeiten zur Zeit 21 Ärzte, darunter sieben im Bereich Chirurgie und elf im Bereich Innere Medizin. Hinzu kommen drei Anästhesisten.

Im Juli hat zudem das angekündigte Patienteninformationszentrum seine Arbeit in Niesky aufgenommen. „Zur Zeit ist eine Mitarbeiterin im Bereich Diabetesberatung tätig. Einen weiteren Mitarbeiter suchen wir für die Bereiche Entlassung und Beratung nach dem Krankenhausaufenthalt beziehungsweise für Beratung direkt am Patientenbett“, sagt Victor Franke. Auf der Internetseite der Dresdner Diakonissenanstalt wird zum nächstmöglichen Termin ein entsprechender Pflegeberater gesucht. Es handelt sich dabei um eine auf zunächst zwei Jahre befristete Stelle mit einem Umfang von 30 Stunden Arbeitszeit pro Woche. Die Option auf anschließende Entfristung bestehe aber.

Die Diakonissenanstalt zeigt sich zuversichtlich, dass das Angebot in Niesky auf Resonanz stößt. „Wir gehen davon aus, dass die Angebote des Patienteninformationszentrums gut angenommen werden und werden diese noch ausbauen“, kündigt Victor Franke an. So wird etwa im Herbst ein erster Pflegekurs in Niesky stattfinden.

Zufrieden zeigt man sich in Dresden schon jetzt mit der Auslastung der Außenstelle des Facharztzentrums. „Der Standort Niesky und die beiden Ärzte Dr. Ernst Banda und Piotr Petryna wurden schnell angenommen. Die Akzeptanz der Nieskyer Bevölkerung hat sich nach der Übernahme gut entwickelt“, so Victor Franke. Die Nieskyer Außenstelle ist aus der Praxis von Dr. Günther Borchert hervorgegangen. Bis zu seinem Ruhestand im April diesen Jahres hat der Chirurg die Sprechstunden noch selbst angeboten.