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2015: Mehr als 600 Millionen Euro für Hilfsmittel

Die Apotheken in Deutschland haben im vergangenen Jahr Hilfsmittel im Wert von 637 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer an gesetzlich krankenversicherte Patienten abgegeben. Das haben Berechnungen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) für das Jahr 2015 ergeben, wie die ABDA –  Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände heute mitteilte. Spitzenreiter unter den ärztlich verordneten Utensilien waren demnach Applikationshilfen wie Insulin-Pens, die für 246 Millionen Euro verkauft wurden.

 

Unterdessen haben die Apotheker den Referentenentwurf eines neuen Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes kritisiert. Die darin vorgesehenen verstärkten Dokumentationspflichten führten zu einem bürokratischen Mehraufwand, befürchtet der stellvertretende DAV-Vorsitzende Rainer Bienfait. Gerade kleinere Apotheken ließen sich dadurch womöglich von ihrem Engagement in der Hilfsmittelversorgung abhalten.

 

Zudem wird es Bienfait zufolge bei den Exklusivausschreibungen der Krankenkassen trotz eines neu eingeführten Qualitätskriteriums dabei bleiben, dass das günstigste Angebot den Zuschlag erhält. „Dies war und ist leider überhaupt nicht patientengerecht», bemängelte er. Vielmehr müssten alle gesetzlich versicherten Patienten ohne hohe Aufzahlungen und in guter Qualität mit Hilfsmitteln zeit- und wohnortnah versorgt werden. «Der gute Wille dazu fehlt leider vielen Krankenkassen. Deswegen sind strengere gesetzliche Vorgaben nötig.» (cd)

 

30.08.2016 l PZ

Foto: Fotolia/grki