Krankenhaus Mariahilf
Das Krankenhaus Mariahilf an der Stader Straße. Foto: zv

Geringe Auslastung: Mariahilf stellt Notfallambulanz zur Diskussion

Heimfeld – Bei Helios überlegt man laut Birgit Stöver (CDU) die Notaufnahme im Krankenhaus Mariahilf zu verkleinern oder sogar ganz aufzugeben.

Grund soll die niedrige Auslastung sein. Bislang laufen nur in rund 30 Prozent der Fälle Notarzt- oder Rettungswagen aus dem Bereich das Mariahilf an. Rund 70 Prozent fahren zum Krankenhaus Harburg von Asklepios am Eißendorfer Pferdeweg. Dabei sei der Trend weiter rückläufig für das Mariahilf. Sollte die Auslastung noch weiter zurückgehen, wird nach Informationen der Bürgerschaftsabgeordneten bei Helios darüber nachgedacht, die „Notbremse“ zu ziehen und die Notfallambulanz in einem ersten Schritt auszudünnen. Bei weiteren Rückgang der Zahlen denke man sogar über eine Schließung des Angebots nach.

{image}Stöver hat mittlerweile ein Verdacht. „Wird die Helios Mariahilf Klinik von Rettungs- und Notarztwagen absichtlich seltener angefahren“, fragt sie. Der Grund sind Zahlen, die sich aus der Antwort des Senats auf ihre Kleine Anfrage zu dem Thema ergeben. Im Jahr 2014 gab es in der Asklepios Klinik Harburg 12.964 Notfallzuführungen, bei der Helios Mariahilf Klinik hingegen nur 4.359. Für das Jahr 2015 sieht es ähnlich aus: 13.013 Mal wurde Asklepios in Harburg angefahren, die Helios Mariahilf Klinik hingegen nur 5.374 Mal. Das Verhältnis ändert sich 2016 nicht: 7.754 Notfallzuführungen gab es bis zum 31.7. für Asklepios, für Mariahilf im selben Zeitraum nur 3.160.

Die Notfallzuführungen werden in Harburg in der Regel von der Hamburger Feuerwehr, aber zu einem gewissen Teil auch von Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Arbeiter Samariter Bund (ASB) vorgenommen. Stövers Einschätzung: Offensichtlich sind es die Einsatzfahrzeuge der Hamburger Feuerwehr, die direkt der Innenbehörde untersteht, die die Asklepios Klinik in Harburg bevorzugen. Stöver: „Wie fair geht die Stadt eigentlich mit den Krankenhausbetreibern in unserer Stadt um? Dazu muss man wissen: Während die Asklepios-Kliniken in Hamburg zu 25,1 Prozent der Stadt gehören, sind die Helios-Kliniken in privater Hand. Sollte sich hier der Verdacht der Bevorzugung von Asklepios durch die Stadt erhärten, steht eins fest: Das Patientenwohl steht hierbei nicht im Vordergrund.“

Stöver nennt die Überlegungen bei Helios angesichts der Situation „verständlich“. Stöver: „Mit Blick auf das Patientenwohl müssen einen die  Überlegungen der Geschäftsleitung des Helioskrankenhauses Mariahilf alarmieren.“ zv