02.09.2016 - 15:22 Uhr

Enge Verzahnung von St. Marien und Kliniken Nordoberpfalz AG: Kooperation, keine Fusion

Die Besetzung eines gemeinsamen Chefarztpostens für St. Marien Amberg und die Kliniken Nordoberpfalz AG haben die Gerüchte um eine Fusion beider Häuser erneut befeuert. Vorstand Manfred Wendl wehrt ab.

"Das Ziel ist immer die Verbesserung der Versorgung für Patienten in der Region." Zitat: Manfred Wendl, Vorstand des Klinikums St. Marien

Der Chef des Amberger Krankenhauses spricht ausdrücklich von Kooperationen in vielen Bereichen. Eine davon ist eben ein neuer Leiter für Mikrobiologie am Institut für Laboratoriumsmedizin: Dr. Hamid Hossain wird zum 1. Januar seine Stelle antreten.

Laut Wendl wird immer wieder geprüft, in welchen Bereichen die beiden Einrichtungen Kooperationen eingehen können. Einige Beispiele dafür gibt es schon, wo sich die enge Verzahnung etabliert hat und funktioniert: im neuroradiologischen Zentrum für Schlaganfallpatienten, aber auch im gemeinsamen Perinatalzentrum für Frühgeborene. Gemeinsame Chefärzte haben außerdem die Mikrobiologie und die Labormedizin. "Ziel ist immer die Verbesserung der Versorgung für Patienten in der Region", formuliert es Wendl. In vielen Bereichen sei eine Kooperation einfach nötig gewesen, weil die Kliniken Amberg und Nordoberpfalz das nicht alleine hätten stemmen können.

Wendl verweist in diesem Zusammenhang auf die Neuroradiologie. Diese wäre dann wohl nur an Häusern der Maximalversorgung (das sind Universitätskliniken bzw. große Krankenhäuser wie Barmherzige Brüder Regensburg oder das Klinikum Ingolstadt) möglich gewesen. Die Kooperationen umfassen laut Wendl unter anderem gegenseitige Hospitationen sowie gemeinsame Konferenzen der Ärzte und des Pflegepersonals.

"Wir prüfen natürlich immer wieder weitergehende Kooperationen", führt er aus. Denkbar seien sie vor allem bei hochspezialisierter Medizin, bei teuren Apparaten, die gemeinsam angeschafft werden könnten, oder bei der Einstellung von Spezialisten. "Bei Blinddarm-Operationen ist das sicherlich nicht erforderlich", macht Wendl deutlich.Ende Juli hat das Klinikum St. Marien den bisherigen Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie verabschiedet: Professor Dr. Georg Späth stand 17 Jahre an der Spitze dieser Abteilung.

Wie Klinikumsvorstand Manfred Wendl auf Nachfrage erklärte, wurde bislang noch kein Nachfolger gefunden. Dabei hätte das Klinikum fast schon einen gehabt. Denn ein Bewerber (die Stelle war bereits Anfang 2016 ausgeschrieben worden), der zugleich als Wunschkandidat galt, hatte St. Marien schon eine schriftliche Zusage gegeben und hätte zum 1. Oktober angefangen. Doch er hat wieder abgesagt, wie Wendl weiter erklärt.

Deshalb wird nun der leitende Oberarzt Dr. Georg Brugger (59) die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie kommissarisch führen. Und die Chefarzt-Stelle wird erneut ausgeschrieben.

Bestellt hat Brugger der Verwaltungsrat. Der Mediziner ist bereits seit 20 Jahren am Krankenhaus tätig, seit 2013 in leitender Funktion als Vertreter von Späth. Als Facharzt für spezielle Viszeralchirurgie verfügt der 59-Jährige über eine große Erfahrung bei der operativen Behandlung von Erkrankungen der Lunge und des gesamten Magen-Darm-Traktes sowie allgemeinchirurgischer Grunderkrankungen.

Das Darmkrebszentrum wird seit 1. September durch den bisherigen Stellvertreter, Prof. Dr. Volker Groß , Chefarzt der Medizinischen Klinik II, geleitet.

Das Ziel ist immer die Verbesserung der Versorgung für Patienten in der Region.Manfred Wendl, Vorstand des Klinikums St. Marien
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Um diesen Artikel zu lesen benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.