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Dreier-Fusion der Kreis-Kliniken geplatzt

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60cdcb0b-f89a-4a75-8064-60f1ea78a598.jpg © Schankweiler-Ziermann, Gudrun

Hersfeld-Rotenburg. Das Kreiskrankenhaus (KKH) in Rotenburg wird keine Fusionsverhandlungen mit dem Klinikum Bad Hersfeld und dem Herz- und Kreislaufzentrum (HKZ) führen. Das erklärte der Geschäftsführer des Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, Jan Dreher, gegenüber unserer Zeitung.

„Wir haben gute Zahlen und Konzepte und glauben, es aus eigener Kraft schaffen zu können“, so Dreher. Man habe keine Angst vor großen Klinikkonzernen, sondern vertraue auf die eigene Stärke.

Obwohl das Sozialministerium in Wiesbaden weiterhin die Verbundbildung von Kliniken favorisiert, will man dem Kreiskrankenhaus auch ohne Fusion das beantragte Fördergeld in Höhe von 4,5 Millionen Euro auszuzahlen. Das bestätigt der zuständige Referent für Krankenhauswesen Jochen Metzner (Hintergund).

Der Löwenanteil dieser Summe ist für die Sanierung des B-Flügels des KKH vorgesehen, in dem drei Stationen und die Diagnostik untergebracht sind. „Das ist noch Bausubstanz der ersten Stunde“, erklärt KKH-Geschäftsführer Ulrich Hornstein.

Auch ohne Fusion will das KKH die Verantwortung für die Patienten im Kreis gemeinsam mit dem Klinikverbund tragen. Die bestehenden Kooperationen etwa im Bereich der Geriatrie und der Urologie mit dem Klinikum sollen fortgesetzt werden. Die Entscheidung sei keine „Kampfansage an Klinikum und HKZ“, betont der Ärztliche Direktor und Chirurgie-Chefarzt Dr. Martin Oechsner. So stehe auch er persönlich als „chirurgisches Backup“ bei Bedarf für das HKZ zur Verfügung.

Landrat Dr. Michael Koch, der bis zuletzt für einen gemeinsamen Weg aller drei Kliniken geworben hatte, reagiert enttäuscht auf die Entscheidung des Diakonievereins und des KKH. Damit werde eine Chance vertan. Das sei schade für den ganzen Kreis. „Wir werden aber trotzdem die Tür nicht zuschlagen“, sagte Landrat Koch. Zum Tage, Hintergrund

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