In Schieflage
Kantonsspital steht finanziell auf wackligem Fundament

Das Kantonsspital Baselland hat 2015 einen Verlust erwirtschaftet, das Eigenkapital ist gesunken. Die landrätliche Geschäftsprüfungskommission (GPK) sieht die Finanzen des Kantonsspitals Baselland (KSBL) kritisch.

Hans-Martin Jermann
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Verbesserungspotential für das KSBL wird unter anderem in der Kommunikation gesehen.

Verbesserungspotential für das KSBL wird unter anderem in der Kommunikation gesehen.

Juri Junkov

Geschäftsberichte zu den Beteiligungen des Kantons werden von den zuständigen Kommissionen in der Regel wohlwollend beurteilt. Der Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2015 des KSBL hat nun aber in der landrätlichen GPK zahlreiche kritische Feststellungen und Forderungen nach sich gezogen – nicht zum ersten Mal.

Gewinn-Ziel noch nie erreicht

Das Eigenkapital ist gegenüber 2014 auf noch 91 Millionen gesunken. Diese Situation sei als «kritisch» zu beurteilen, hält die GPK fest. Problematisch sei zudem, dass beim KSBL die Mittel für grössere Investitionen fehlen. Dies ist unter anderem eine Folge der massiv überbewerteten Immobilien, die im Zuge der Auslagerung der Spitäler 2012 nach unten korrigiert werden mussten.

Auf Kritik der GPK stösst die Tatsache, dass in der Regierungsvorlage aufbereitete Kennzahlen zur Patientenzufriedenheit sowie Aussagen über die Qualität weiterhin fehlen. Zwar stellt die GPK aufgrund anderer Berichte fest, dass die Qualität gut sei. «Umso mehr überrascht die Nichterwähnung im Bericht der Regierung.» Dieselben Punkte hat GPK-Präsident Hanspeter Weibel bereits vor Jahresfrist zum Geschäftsjahr 2014 moniert. Die GPK empfiehlt der Regierung für 2016, die Qualitätszahlen aggregiert (und nicht bloss für einzelne Standorte) zu veröffentlichen. Zudem sei die Mitarbeitendenzufriedenheit in ein Controlling-Raster zu übernehmen und mit einer Zielgrösse zu versehen.

Kommunikation verbessern

Verbesserungspotenzial ortet die GPK schliesslich in der Kommunikation. Das KSBL stand 2015 stark im Fokus der Medien, in erster Linie wegen der geplanten Spitalgruppe mit Basel-Stadt und dem Umbau des Standorts Bruderholz, aber auch wegen organisatorischer Fragen wie der Mitgliedschaft bei der Wirtschaftskammer Baselland. Die GPK fordert vom KSBL, der sorgfältigen Kommunikation und der Einhaltung der Governance «verstärkter Gewicht» beizumessen.