Konkurrent greift in Genfer Spitalverkauf ein

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(sda) Das private Genfer Gesundheitsunternehmen Les Grangettes greift in den von Aevis Victoria geplanten Kauf der Privatklinik Générale-Beaulieu ein. Es macht eine Gegenofferte. Diese besteht aus einem Aktientausch und der Schaffung eines gemeinsamen Unternehmens. Die Offerte machte Les-Grangettes-Ankeraktionär Philippe Glatz am Freitag in einem Interview mit der Tageszeitung «Le Temps» bekannt. Er nahm Stellung zu einer Meldung auf der Internetseite der «Tribune de Genève» vom Donnerstag.

Er wundere sich über das Vorgehen der Klinik Générale-Beaulieu, sagte Glatz. Die Offerte seines Unternehmens sei nicht allen an Générale-Beaulieu beteiligten Medizinern vorgelegt worden.

Das Angebot von Les Grangettes betreffe alle noch nicht von der Victoria-Aevis-Tochter Swiss Medical Network gekauften Aktien von Générale-Beaulieu. Aus der Transaktion soll eine Genfer Klinikengruppe entstehen, an der Swiss Medical Network beteiligt bleiben würde. Das Angebot von Les Grangettes soll am 5. Oktober veröffentlicht werden.

Aevis Victoria gab am Dienstag bekannt, fast 30% der Aktien der Genfer Privatklinik gekauft zu haben. Der Kaufpreis beläuft sich auf 25 000 Franken pro Aktie und beziffert Générale-Beaulieu damit auf einen Preis von 187,5 Mio. Franken.

Das interdisziplinäre Privatspital Générale-Beaulieu beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und arbeitet mit etwa 600 Belegärzten zusammen. Auf dem Klinikgelände befinden sich zudem rund 70 Arztpraxen, die alle medizinischen Fachgebiete abdecken.

Swiss Medical Network ist eine 100-Prozent-Tochter der börsenkotierten Privatspitäler- und Hotelgruppe Aevis Victoria mit Sitz in Freiburg. Die Gruppe umfasst heute schweizweit 15 Privatspitäler mit 1250 Belegärzten und 2750 Mitarbeitenden.

Der Bereich Spitäler mit einem Jahresumsatz von knapp 420 Millionen Franken ist das grösste Segment von Aevis Victoria. Weiter gehören vier Luxushotels der Victoria-Jungfrau-Gruppe und rund 40 Liegenschaften zum Unternehmen.