Viele müssen bis zu 10% mehr Prämie zahlen

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KrankenkassenViele müssen bis zu 10% mehr Prämie zahlen

Jede fünfte Versicherungsprämie soll 2017 massiv teurer werden. Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsdienstes Bonus.ch.

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Wachsende Gesundheitskosten und die Anpassung des Risikoausgleichsmechanismus wirken sich auf die Prämien aus. (Symbolbild)

Wachsende Gesundheitskosten und die Anpassung des Risikoausgleichsmechanismus wirken sich auf die Prämien aus. (Symbolbild)

Keystone/Christian Beutler

Der Internetvergleichsdienst bonus.ch rechnet für 2017 mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Krankenkassenprämien um 6,5 Prozent. Die Prognose liegt damit über den ersten Schätzungen, die von einem Anstieg zwischen 4 und 5 Prozent ausgegangen waren.

Die Angaben über die wachsenden Gesundheitskosten, die finanziellen Angaben einiger Krankenkassen, die Auswirkungen der Anpassung des Risikoausgleichsmechanismus sowie die anlässlich einer informellen Umfrage bei Versicherungen gesammelten Daten hätten dazu geführt, dass bonus.ch seine Prognose nach oben korrigiert habe, teilte der Vergleichsdienst mit.

Die durchschnittliche Erhöhung der Prämien wird auf 6,5 Prozent geschätzt. Für erwachsene Versicherungsnehmer mit einer Franchise von 300 Franken und einem traditionellen Versicherungsmodell werde die Erhöhung ein wenig tiefer ausfallen, nämlich zwischen 5 und 6 Prozent.

Zwanzig Prozent der Prämien steigen massiv

Für die Versicherten, die eine andere Franchise oder ein anderes Versicherungsmodell gewählt hätten, könnte die durchschnittliche Prämienerhöhung um mehr als zwei Punkte von der veröffentlichten durchschnittlichen Erhöhung abweichen, heisst es weiter.

Zu beachten sei auch, dass die Anpassung des Risikoausgleichsmechanismus sich negativ auf manche Prämien auswirken werde. Bonus.ch geht davon aus, dass 20 Prozent der über 200'000 veröffentlichten Krankenkassenprämien mehr als zehn Prozent erhöht werden.

Für die sogenannten «Low-cost»- und «Satelliten»-Versicherungen werde es schwerer werden, auch weiterhin gemässigte Erhöhungen durchzuführen.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will die Prognosen des Vergleichsdienstes nicht kommentieren. Die Prämienerhöhungen für das Jahr 2017 werden offiziell Ende September kommuniziert. (ij/sda)

Ständerat will Franchise erhöhen

Der Ständerat möchte die tiefsten Franchisen in der Krankenversicherung erhöhen. Er hat einer Motion von Ivo Bischofberger (CVP/AI) zugestimmt.

Sagt auch der Nationalrat Ja, wird der Bundesrat beauftragt, das Krankenversicherungsgesetz anzupassen: Die Franchisen sollen regelmässig der Kostenentwicklung der Krankenversicherung angepasst werden, insbesondere die Standardfranchise von 300 Franken.

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