Varel - Der Wachstumskurs zweier gesunder Häuser werde nun einen „ordentlichen Schub“ erhalten, sagte am Mittwoch Landrat Sven Ambrosy auf der Pressekonferenz zum Start der Friesland-Kliniken. Gemeinsam mit Frank Germeroth, Geschäftsführer des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch, und Heinz Hoffstedde, Geschäftsführer des St. Johannes-Hospitals Varel, stellte er die Zusammenarbeit unter dem Dach der Holding Friesland-Kliniken vor. Zum 1. Oktober hat sie ihre Arbeit aufgenommen.

„Wir haben bewiesen, dass die Ängste alle unbegründet waren“, sagte Sven Ambrosy. Am 15. September wurden die Kaufverträge für die Fusion der beiden Krankenhäuser notariell unterzeichnet. Zwar habe die Fusion länger gedauert als erwartet, doch jetzt sei alles „unter Dach und Fach“, freute sich Sven Ambrosy. Die Krankenhauslandschaft sei in einem Umbruch, der finanzielle Druck auf Krankenhäuser steige, sagte er. Dem müsse man als Kommune begegnen. Durch die Zusammenlegung von Aufgaben und Arbeitsprozessen würde gerade in einem ländlichen Landkreis wie Friesland die Gesundheitsversorgung gestärkt.

Knapp 1700 Mitarbeiter haben beide Krankenhäuser insgesamt. „Wir sind damit der größte Arbeitgeber Frieslands“, so Ambrosy. Für die Mitarbeiter beider Krankenhäuser ändere sich nichts, keinem werde wegen des Zusammengehens gekündigt. Im Gegenteil: die Arbeitsplätze würden gesichert.

Gemeinsam werde nun ein Masterplan für das St. Johannes-Hospital mit entsprechenden Investitionen erarbeitet, den sie Schritt für Schritt über Jahre umsetzen wollen, kündigten Frank Germeroth und Heinz Hoffstedde an. Noch in diesem Jahr stehe ein Besuch beim Ministerium in Hannover an, um die weiteren Weichen zu stellen. Frank Germeroth und Heinz Hoffstedde sind gemeinsam Geschäftsführer der Friesland-Kliniken. Sie berichten an den Aufsichtsrat, der sich aus Kreistagsabgeordneten, Stiftungsmitgliedern und einem Mitarbeitervertreter zusammensetzen wird.

Beide Geschäftsführer unterstrichen am Mittwoch die gute bisherige Zusammenarbeit. Die Mitarbeiter hätten von Anfang an die Zusammenlegung positiv mitgetragen. Zum 1. November sollen die Mitarbeiter aus dem administrativen Bereich/Personalabteilung in die Holdung überführt und als zentrale Dienstleistungseinheit zusammengefasst werden, sagte Germeroth. Diese versorge dann beide Standorte mit Serviceleistungen. Ebenfalls solle sich Anfang November der Aufsichtsrat konstituieren.


Schon jetzt gebe es auch im Bereich Medizin und Pflege viel Interaktion und Dynamik, freute sich Germeroth. Dazu zähle neben der Einrichtung des Alterstrauma-Zentrums auch die Gynäkologie und die Gefäßchirurgie.

Noch nicht in trockenen Tüchern ist der Verkauf der Großküche der Hospitalgesellschaft Jade-Weser in Winkelsheide. Wie Hoffstedde erklärte, solle der Verkauf an die Gemeinnützigen Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit Wilhelmshaven voraussichtlich Anfang Januar erfolgen.