B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Klinikum Augsburg: Die Debatte um die Krankenhaus-Reform spitzt sich zu
Klinikum Augsburg

Klinikum Augsburg: Die Debatte um die Krankenhaus-Reform spitzt sich zu

Am 14. Oktober 2016 besuchte Bundesgesundheits-Minister Hermann Gröhe das Klinikum Augsburg. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN
Am 14. Oktober 2016 besuchte Bundesgesundheits-Minister Hermann Gröhe das Klinikum Augsburg. Foto: B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN

Bundesgesundheits-Minister Hermann Gröhe besuchte heute das Klinikum Augsburg. Im Gespräch mit Krankenhaus-Vertretern wurde deutlich, dass die Politik und die Kliniken von einer gemeinsamen Lösung bei der geplanten Krankenhaus-Reform noch weit voneinander entfernt sind.

Alle Bilder zum Besuch von Bundesminister Gröhe im Klinikum Augsburg sehen Sie hier.

von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion

Am Freitag, den 14. Oktober 2016, war Bundesgesundheits-Minister Hermann Gröhe zu Gast im Klinikum Augsburg. „Dass eine Universitäts-Klinik in Deutschland auf den Weg gebracht wird, ist etwas ganz Besonderes“, so Gröhe mit Hinblick auf den Trägerwechsel, der bis Ende 2018 sattfinden soll.

Pläne zur Krankenhaus-Reform stößt auf viel Kritik

Bei dem Besuch wurde jedoch auch die vorgesehene Krankenhaus-Reform diskutiert. Gröhe betonte dabei gleich zu Anfang: „Nur im Verbund mit großen Häusern wird eine sinnvolle Versorgung gelingen, denn dann kann sie den hohen Qualitäts-Ansprüchen gerecht werden und ökonomisch sinnvoll sein.“ Gerade dieser Punkt stellt viele Krankenhäuser vor ein Problem. Auf der einen Seite ist die Politik nicht bereit, ein marodes System mit finanziell hohen Mitteln am Leben zu halten. Auf der anderen Seite fürchten gerade kleinere Häuser um ihre Existenz, sollten Mittel gekürzt werden. Hinzu kommt, dass diese Einrichtungen oft ein wichtiger Arbeitgeber sind. Klar ist auch, dass viele von ihnen allein schon aus Versorgungs-Gründen eine Daseinsberechtigung haben – nur eben wahrscheinlich nicht alle. Viele deutsche Krankenhäuser werden wohl auf lange Sicht schließen müssen. Die Frage ist nur, welche.

Minister Gröhe fordert von den Krankenhäusern „mutige Entscheidungen“

Der Ärztliche Vorstand, Prof. Dr. Michael Beyer, wandte sich ebenfalls an Gröhe: „Die Krankenhauslandschaft gehört geordnet. Doch was macht es für den Gesetzgeber so schwierig, hier für die Einrichtungen Klarheit zu schaffen?“ Gröhe antwortete darauf: „In den Flächenregionen ist die Wirtschaftlichkeit für ein Krankenhaus oft nicht gegeben. Der Bedarf ist jedoch trotzdem da. Hier muss zunächst überprüft werden, welche Schritte die richtigen sind. Gleichzeitig ist es an der Zeit, mutige Entscheidungen zu treffen und sich der Frage zu stellen: Handelt es sich bei der Schließung eines Krankenhauses um ein emotionales oder ein Versorgungs-Problem?“ Gröhe betonte auch: „Ich bin sehr dafür, dass wir nicht nur große Häuser haben. Aber Deutschland hat sehr viele sehr kleine Krankenhäuser und auch in manchen den Städten solche, die nicht notwendig wären und die unwirtschaftlich sind. Das muss sich ändern.“ Gröhe sieht das Problem also auch bei den Krankenhäusern selber. „Der Gesetzgeber stellt Planungs-Instrumente und finanzielle Mittel zur Verfügung. Doch die Entscheidung, wie weiter vorgegangen wird, müssen auch die Krankenhäuser selber treffen.“

Unterfinanzierung der Notaufnahmen weiterhin ein Problem

Der Finanzvorstand und Vorstandsvorsitzender des Klinikums Augsburg, Alexander Schmidtke, wies auch auf die chronische Unterfinanzierung der Notaufnahmen in Deutschland hin. Gröhe stellte hier Nachbesserungen in Aussicht, betonte aber: „Das Hauptproblem ist nicht, dass die Notaufnahmen voll sind, weil die Patienten keinen Facharzt-Termin bekommen oder weil die Qualität der Behandlung woanders schlechter ist.“ Vielmehr sieht Gröhe alle niedergelassenen Ärzte, die Kassenärztliche Vereinigung und die Krankenhäuser in der Pflicht, besser zusammenzuarbeiten.

Wie sieht die Zukunft der Krankenhaus-Landschaft in Deutschland aus?

Der Besuch des Bundesministers Hermann Gröhe zeigte deutlich, wie schwer es für die Politik und die Krankenhäuser ist, bei der geplanten Reform Kompromisse zu finden. Dass Deutschland diese nötig hat, ist der gemeinsame Nenner. Doch welche konkreten Schritte dafür notwendig sind, muss erst noch erarbeitet werden.

Alle Bilder zum Besuch von Bundesminister Gröhe im Klinikum Augsburg sehen Sie hier.

Am Freitag, den 14. Oktober 2016, war Bundesgesundheits-Minister Hermann Gröhe zu Gast im Klinikum Augsburg. Im Gespräch mit den Verantwortlichen ging es auch um die geplante Krankenhaus-Reform.

Für weitere Infos klicken Sie hier.

Artikel zum gleichen Thema