Gutachten rügt Vielzahl von Kliniken im Saarland

Saarbrücken · Die saarländischen Krankenhäuser sind einem neuen Gutachten zufolge gut erreichbar und bieten eine breite Grundversorgung. Doch das hat im wahrsten Sinne seinen Preis.

Im Saarland gibt es zu viele Krankenhäuser . Auch sind einige Kliniken zu klein, um auf Dauer überleben zu können. Zudem wollen die Saarländer zu oft stationär behandelt werden, obwohl die ambulante Versorgung hierzulande "gut ausgeprägt" ist und ein Klinikaufenthalt daher überflüssig wäre. Das sind zentrale Ergebnisse eines Gutachtens, das die im Saarland tätigen Krankenkassen gestern vorgestellt haben. Erstellt wurde es vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Essener Institut HCB.

Die Gutachter kritisierten außerdem, dass in den saarländischen Kliniken zu oft operiert werde. Das habe das bundesweit "zweithöchste Preisniveau" zur Folge. Noch teurer seien nur nur die Kliniken in Rheinland-Pfalz. Auf der anderen Seite sei die Spezialisierung bei den Operationen nicht ausgeprägt genug, so dass in den einzelnen Häusern die Fallzahlen nicht ausreichten, um langfristig den wachsenden Qualitätsanforderungen gerecht zu werden.

Kritik gab es auch an der Politik der Landesregierung. Die vom Land zur Verfügung gestellten Investitionshilfen "werden seit 15 Jahren ständig gekürzt", rügte der Sprecher des Verbandes der Ersatzkassen im Saarland, Axel Mittelbach. Im Jahr 2000 habe das Land noch 49,5 Millionen Euro bereitgestellt, damit die Krankenhäuser beispielsweise ihre Bausubstanz modernisieren können. Aktuell seien es nur noch 28,5 Millionen Euro.

Die Gutachter fanden auch Lobenswertes. So schneiden die hiesigen Kliniken im Qualitätsvergleich und bei der Patientenzufriedenheit gut ab. Darüber hinaus böten sie eine "breite Grundversorgung", bildeten bundesweit die meisten Nachwuchskräfte aus und verfügten über vergleichsweise viel Personal. Für Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling (CDU ) sind das Indizien für "eine erfolgreiche Gesundheitspolitik". >

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