Varel - Die Fusion „ist rechtlich abgeschlossen, jetzt gilt es, sie mit Leben zu erfüllen“, erklärte Frieslands Landrat Sven Ambrosy in der ersten gemeinsamen Mitarbeiterversammlung des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch, des St. Johannes-Hospitals Varel und des Wohn- und Pflegezentrums St. Marien-Stift Varel, die seit dem 1. Oktober unter dem Dach der Holding „Friesland-Kliniken“ zusammenzuarbeiten. Am Montagabend im Vareler „Tivoli“ diente die Zusammenkunft dem Kennenlernen, aber auch der Information.

Etwa 300 der insgesamt mehr als 1500 Beschäftigten waren der Einladung gefolgt, mit der Ambrosy und die beiden Gesch臟äftsführer Heinz Hoffstedde und Frank Germeroth auch letzten Sorgen nehmen wollten. „Beide Standorte sind sicher, alle Arbeitsplät舩ze sind sicher, was wir versprochen haben, das halten wir“, hob der Landrat hervor: „Sie haben in der Vergangenheit einen Super-Job gemacht, gemeinsam können wir noch erfolgreicher, noch effektiver sein.“

Die Fusion sei nicht erfolgt, um Rendite zu erwirtschaften, sondern um die bestmögliche Versorgung für・ die Bevölkerung zu erreichen; so werde jeder Gewinn in die Kliniken reinvestiert. Und nicht zuletzt sei der Zusammenschluss auch vorgenommen worden, um den Erhalt beider Standorte zu ermöglichen. Alle Beschlüs・se seien von den elf Fraktionen des Kreistages einstimmig gefasst worden, „Sie können sich politisch getragen füh・len“, betonte Ambrosy.

Es sei „schon ungewöhnlich“, dass sich kirchliche und kommunale Träg臠er zusammentun, blickte Heinz Hoffstedde auf die Verhandlungen zurüc・k und lobte „die ganz klare Weitsicht der Politik“. Nach und nach werden nun die Belegschaften in die neue Holding ・überführt, erklär舐te Frank Germeroth. Verschiedene Projekte wür・den angesteuert, Kräf臟te gebün・delt.

„Wir lernen voneinander“, betonte der Geschäf臟tsfüh・rer, der „Grün・dlichkeit vor Schnelligkeit“ setzte und den kommenden Prozessen einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren gab. Um Geduld bat er auch f・ür die Umsetzung eines Masterplanes für・ den Standort Varel, der einen Sanierungsbedarf habe. Für・ Erweiterungs- und Modernisierungsmaß゚nahmen sei mit fün・f bis sieben Jahren zu rechnen. Nicht vorgesehen sei die Zusammenlegung von Abteilungen, antwortete Germeroth auf eine Frage aus den Reihen der Beschäf臟tigten: „Das lehne ich ab.“


Das die Fusion „län舅gst ・überfällig“ war, ließ゚ Betriebsratsvorsitzender Holger Merle (Sanderbusch) wissen: „Schon vor zwölf Jahren haben wir das vorgeschlagen, beide Krankenhäu舫ser passten zu 100 Prozent zusammen“. In anderen Orten seien Fusionen erfolgt, um Profit zu machen, „in Friesland ist genau das Gegenteil passiert.“ Auch Varels Betriebsratsvorsitzender Franz Tellner sah die beiden Häu舫ser „auf einem guten Weg“.

In dieser Woche konstituiert sich der neue Kreistag des Landkreis Friesland und damit auch der Aufsichtsrat der Friesland-Kliniken – als größter Arbeitgeber im Landkreis: mit mehr als 1500 Beschäf臟tigten, 475 Betten und 150 000 Patienten im Jahr.