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Proteste reißen nicht ab

Hunderte demonstrieren gegen Klinik-Schließung

Wolgast / Lesedauer: 2 min

Fast 1000 Menschen sind am Donnerstag in Wolgast auf die Straße gegangen, um gegen die Teilschließung des Wolgaster Krankenhauses zu demonstrieren. Auch ein Jahr nach dem Ereignis bleiben die Bürgerproteste damit unverändert stark.
Veröffentlicht:04.11.2016, 16:32

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Auch ein knappes Jahr nach der Schließung der Kinder- und der Geburtshilfe-Stationen im Krankenhaus Wolgast reißt der Protest nicht ab. Rund 800 Menschen haben nach Angaben der Bürgerinitiative am Donnerstag in Wolgast für die Wiedereinrichtung der stationären Behandlung von Kindern, Schwangeren und Müttern am Krankenhaus Wolgast demonstriert. Die Schließung der Stationen sei eine Fehlentscheidung, die zu korrigieren sei, sagte die Sprecherin der BI, Anke Kieser, unter Beifall.

An der Demonstration nahmen Vertreter zahlreicher Parteien teil, darunter der neue Wolgaster Direktabgeordnete Ralph Weber (AfD), der Wolgaster Bürgermeister Stefan Weigler (KfV), die Landtagsabgeordnete Jeanine Rösler (Linke), der Usedomer CDU-Politiker Karl-Heinz "Ali" Schröder sowie die SPD-Politikerin Katharina Feike. Für Kritik sorgte die maßgebliche Miteinbeziehung des Greifswalder Bündnisses "Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit" (FFDG) in die Organisation der Demonstration. Der Gruppierung wird vorgeworfen, rechtsextremistisch und antisemitisch zu sein.

Nach Angaben Kiesers ist am 16. November ein Treffen mit dem für Gesundheit zuständigen Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) geplant. Der neue Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann (SPD), kündigte auch ein baldiges Treffen der Bürgerinitiative mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) an. Dahlemann will sich bereits Anfang kommender Woche mit der Bürgerinitiative treffen.

Die Linksfraktion will eigenen Angaben zufolge die Schließung der zwei Krankenhaus-Stationen erneut zum Thema im Schweriner Landtag machen. Auf der ersten Sitzung des Wirtschaftsausschusses soll die Landesregierung über den Stand und die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region Vorpommern-Greifswald informieren, wie die  Abgeordnete Jeannine Rösler sagte.  

Die Bürgerinitiative hatte nach der Schließung der Stationen knapp 20 000 Unterschriften für eine Volksinitiative gesammelt, war aber im Landtag an der SPD/CDU-Mehrheit gescheitert.