hamburg. Chefs des Klinikkonzerns exklusiv über ihre Strategie und das Gesundheitssystem

In ihrem ersten gemeinsamen Interview fordern Kai Hankeln und Dr. Thomas Wolfram, die Chefs des Klinikkonzerns Asklepios, im Abendblatt ein Umdenken in der Gesundheitspolitik. Die Krankenhäuser seien „chronisch unterfinanziert“, Häuser, die „auf Qualität achten, sich spezialisieren und dadurch mehr Patienten gewinnen, werden bei der Vergütung abgestraft“.

Die Vorstände warnen vor einem gravierenden Personalmangel, vor allem bei der Pflege. Der Konzern würde „von heute auf morgen ohne Weiteres 1000 Pflegekräfte zusätzlich einstellen.“ Aber der Personalmarkt gebe dies nicht her. Auch bei den Ärzten sei in manchen Regionen die „Lage dramatisch“.

Asklepios sieht keine Notwendigkeit, dass die staatlichen Mittel für die Gesundheit aufgestockt werden, stattdessen müsse man „an die Versorgungsprobleme“ im System ran: „Deutschland hat zu viele kleine Kliniken in ländlichen Räumen, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht dauerhaft überlebensfähig sind.“ Für die Zukunft setzt Asklepios auf ein „organisches Wachstum“, statt unrentable kleine Kliniken zu kaufen, beteilige sich der Konzern lieber an Unternehmen wie dem IT-Dienstleister Meierhofer.

Seite 10 Das Interview