Die Landesregierung macht Druck: Das Gesundheitsressort soll ausloten, wie und wo eine Zusammenarbeit des städtischen Klinikverbunds Gesundheit Nord (Geno) mit anderen Krankenhäusern „innerhalb und außerhalb Bremens“ möglich ist.
Dies geht aus einem Lagebericht hervor, der am Dienstag auf den Kabinettstisch kommt. Zentrales Thema ist die „Medizinstrategie 2020“, die aus Sicht des Senats dazu genutzt werden sollte, dass die Geno eine Kooperation mit anderen Kliniken im niedersächsischen Umland prüft.
Die kommunale Krankenhausgesellschaft Gesundheit Nord hat seit mehreren Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Zusammenschluss der vier Krankenhäuser in Bremen-Ost, Mitte, Links der Weser und Nord beschäftigt rund 7500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von etwa einer halben Milliarde Euro. Derzeit wird am Standort Mitte im Winkel St.-Jürgen-Straße/Bismarckstraße eine neue Klinik gebaut, die mit einer Investition von etwa 300 Millionen Euro veranschlagt ist.
"Leistungen bündeln"
In der Übersicht der Gesundheitsbehörde für die Landesregierung am Dienstag sind, wie es heißt, die „wesentlichen Maßnahmen der Medizinstrategie“ dargestellt, die die Gesundheit Nord entwickelt hat. Dazu gehört beispielsweise, dass die Kinderklinik Links der Weser mit der Einrichtung an der St.-Jürgen-Straße am Standort Mitte zusammengefasst wird. Generell sollen „Leistungen gebündelt“ und die Profile der vier Krankenhäuser geschärft werden. Auf diesem Weg, so heißt es in der Senatsvorlage, könnten nicht nur die Patientinnen und Patienten besser versorgt, sondern zugleich auch „zusätzliche Erlöse“ erwirtschaftet werden. Das Klinikum Mitte solle als größtes der vier Häuser „der Kern der Maximalversorgung“ sein.
„Alle Bereiche“ des städtischen Unternehmens müssten, so der Appell der Landesregierung, „zielführender, wirtschaftlicher und patientenfreundlicher arbeiten als bisher“. Dem angeschlagenen kommunalen Klinikverbund stehe „noch ein langer Weg“ bevor, aber die Medizinstrategie sei „ein entscheidender Schritt zur Zukunftssicherung“.
Der Senat verlangt, dass diese Ausrichtung „mit Nachdruck verfolgt“ wird und das Gesundheitsressort die Entwicklung „eng begleitet“. In Kürze werde der Haushalts- und Finanzausschuss der Bürgerschaft über den Sanierungsweg der Gesundheit Nord beraten.