Gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: „Unsere Klinik braucht sich wirtschaftlich nicht zu verstecken“, erklärte jetzt der Ärztliche Direktor Michael Sarkar bei der Jahreshauptversammlung Businessnetwork (LBN) im Amber-Hotel

Leonberg - Gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: „Unsere Klinik braucht sich wirtschaftlich nicht zu verstecken“, erklärte jetzt der Ärztliche Direktor Michael Sarkar bei der Jahreshauptversammlung Businessnetwork (LBN) im Amber-Hotel „Wir sind gegenüber vielen anderen Krankenhäusern konkurrenzfähig.“

 

Nicht von ungefähr war der Chefarzt der chirurgischen und orthopädischen Klinik bei den Wirtschaftsvertretern zu Gast. Engagiert sich doch das LBN seit Langem für eine starke Leonberger Klinik und unterstreicht ihre Funktion als wichtigen Standortfaktor für die ganze Raumschaft.

Die im Businessnetwork vereinigten Unternehmer und Führungskräfte wollten es freilich nicht nur bei Worten belassen. Einen Scheck über 5000 Euro überreichte der LBN-Chef Martin Koppenborg an den Vorsitzenden des Fördervereins des Krankenhauses, Willi Burger. Der kündigte an, dass der stattliche Betrag in die technische Ausrüstung für die Arthroskopie, also die Gelenkspiegelung, investiert werden soll.

Die Optimierung der medizinischen Ausstattung ist nur ein Ziel des Fördervereins. „Wir möchten die Arbeitsbedingungen des Personals wie auch die Aufenthaltsqualität der Patienten verbessern“, erklärte Burger. Beispielhaft nannte er neue Tische und Bänke für den Patientengarten oder die Finanzierung eines Ultraschallkopfes für die Untersuchung werdender Mütter. Damit können mögliche medizinische Störungen des Babys schon im Mutterleib entdeckt und korrigiert werden.

Wichtig ist Willi Burger die emotionale Unterstützung. So hat der Förderverein die Finanzierung eines Abschiedsraums ermöglicht, in dem Angehörige und Freunde um einem Verstorbenen trauern können.

Rund 70 Prozent aller Patienten sind 60 Jahre oder älter. Allein deshalb komme eine Trauersituation sehr häufig vor. Mit emphatischen Worten warb Burger bei den Firmenchefs für eine Mitgliedschaft im Förderverein: „Helfen Sie uns bei unserem Bemühen, mehr Menschlichkeit im Krankenhaus zu ermöglichen. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung.“ Ein Appell, der gewiss nicht ungehört bleiben wird.

Lobende Worte gab’s für den Verein vom Ärztlichen Direktor: „Ohne Sie wären wir ärmer, nicht nur finanziell“, erklärte Michael Sarkar. So wird auch die überaus erfolgreiche Vortragsreihe, bei denen Leonberger Chefärzte das medizinische Angebot ihrer Kliniken vorstellen, vom Förderverein maßgeblich unterstützt. Allein 15 Abende gab es im vergangenen Jahr. Sechs sind für das erste Halbjahr 2016 geplant.

Jüngst hatte Barbara John, die Chefärztin der Inneren Kliniken, vor vollem Saal in Rutesheim die neuen Möglichkeiten der Darmkrebsbehandlung vorgestellt.

Ärztechef Sarkar machte vor den Wirtschaftsvertretern keinen Hehl daraus, dass die Finanzierung einer guten Medizin immer schwieriger wird: „Die hohe Politik in Berlin sagt, dass es zu viele Betten und zu viele Krankenhäuser gibt. Andererseits haben die Menschen den berechtigten Wunsch nach einer wohnortnahen Versorgung.“ Dass Patienten für eine spezielle Operation eine größere Anreise in Kauf nehmen müssen, hält Sarkar für vertretbar. Aber alltägliche Behandlungen, dazu zählt er auch Entbindungen, müssten in der direkten Umgebung erfolgen.

Der Kostendruck dürfe nicht zu Lasten der medizinischen Qualität gehen. „Würden wir bei Implantaten zu Billiganbietern wechseln, hätten wir eine deutlich kürzere Haltbarkeit und ein wesentlich höheres Risiko für die Patienten.“ Dass solche Gedanken offenbar nicht für jeden Politiker nachvollziehbar sind, verschweigt Sarkar nicht: „Wer glaubt, ein Krankenhaus wie eine Straßenmeisterei organisieren zu können, der hat die Komplexität nicht verstanden.“