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Klinik-Defizit fällt deutlich geringer aus

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Hanau - Nach neunjähriger Tätigkeit am Klinikum Hanau stellte Geschäftsführerin Monika Thiex-Kreye gestern ihre letzte Jahresbilanz für das Haus vor. Und die kann sich nach Meinung von Oberbürgermeister und Klinik-Dezernent Claus Kaminsky (SPD) „sehen lassen“.

Denn zwar weise die Geschäftsbilanz für das Jahr 2015 ein Defizit von knapp 400.800 Euro aus, doch das Minus falle damit um rund 400.000 Euro niedriger aus, als im Wirtschaftsplan kalkuliert. „Ein vorzeigbares Ergebnis“, wie Kaminsky findet, vor allem, wenn man beachte, das sich in der Bilanz auch ein hoher Anteil von aus eigener Kraft zu finanzierenden Investitionen niederschlage, die für die Zukunftssicherung des Klinikums notwendig waren. Insgesamt setzte sich auch in 2015 der Wachstumstrend am Klinikum Hanau fort. So konnte die Zahl der stationären Patienten von rund 32 900 auf 34.000 (plus 3,4 Prozent) gesteigert werden. Auch der Umsatz stieg um 3,3 Millionen auf 129 Millionen Euro.

Die Leistungssteigerungen fanden in nahezu allen Bereichen des Klinikums statt, so Thiex-Kreye. Besonders hervorstach die Neurologie mit einer Steigerung der Fallzahlen von rund 10 Prozent. In diesem Bereich erwartet Thiex-Kreye ebenso weiter steigende Fallzahlen wie im Bereich der Unfall- und der Gefäßchirurgie. „Auch 2016 werden wir wohl eine erneut steigende Patientenzahl haben“, prognostizierte die scheidende Geschäftsführerin.

Dennoch könne es in den nächsten Jahren vorübergehend zu etwas schlechteren Bilanzen kommen. Dies liege an neuen Vorgaben zur Krankenhausfinanzierung im Zuge des Krankenhausstruktur-Reformgesetzes, so Thiex-Kreye. Danach müssen Kliniken, die sich in medizinischen Bereichen mit in Zukunft absehbar deutlich steigenden Fallzahlen engagieren, für die Dauer von drei Jahren so genannte „Mehrleistungsabschläge“ hinnehmen, ehe sie danach ihre Leistungen im vollen Umfang vergütet bekämen.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden am Klinikum baulich und technisch Weichen für die Zukunft gestellt. So konnte der Umbau der neuen Ambulanzbereiche der Chirurgie beendet werden. Planung und Ausschreibung für den Abbruch des Gebäudes C sind abgeschlossen. An dessen Stele soll noch in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Parkhauses mit 250 Stellplätzen begonnen werden (wir berichteten).

Die Stroke-Unit-Abteilung zur Behandlung von Schlaganfallpatienten ist mittlerweile vom ehemaligen Bettenhochhaus (HC-Gebäude) in den ersten Stock des Klinik-Neubaus umgezogen. Die Stroke Unit umfasst nun 15 Intensiv- und acht Normalbetten. Die Kinderklinik bekommt eine neue Kinder-Intensivstation mit acht Frühgeborenen-Intensivbetten. Die Kosten sind mit rund 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Der Bauantrag wurde bereits gestellt, die neue Kinder-Intensivstation soll Ende des ersten Quartals in Betrieb gehen und die bisherige Intensivstation ersetzen.

did

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