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Helios-Klinik will Kapazität ausbauen

Mehr Betten sind das Ziel

Lengerich

29 weitere Betten für die Chirurgie und 30 Betten für eine neue Abteilung geriatrische Rehabilitation hat die Helios-Klinik im Zuge der Krankenhausplanung des Landes beantragt. Wann eine Entscheidung getroffen wird, ist offen.

Paul Meyer zu Brickwedde

Die Auslastung in der Chirurgie der Helios-Klinik liegt bei 102 Prozent. Nicht nur deshalb strebt das Haus eine Aufstockung der Betten-Zahl an.
Die Auslastung in der Chirurgie der Helios-Klinik liegt bei 102 Prozent. Nicht nur deshalb strebt das Haus eine Aufstockung der Betten-Zahl an. Foto: mzb

Als vor Kurzem der CDU-Landtagsabgeordnete Wilfried Grunendahl zu einem Informationsbesuch in der Helios-Klinik weilte, wurde ein Thema besonders intensiv diskutiert: die beantragte Aufstockung der Bettenkapazität. Die Geschäftsführung hat in den NRW-Krankenhausplan 2015 hineinschreiben lassen, dass in der Chirurgie weitere Plätze entstehen und eine neue sogenannte geriatrische Komplexbehandlung für Frührehabilitation kommen soll.

Der Antrag liege bereits seit längerer Zeit bei der Bezirksregierung in Münster, sagen Helios-Klinik-Geschäftsführer Frank Mönter und Nina Strothmann, im Haus zuständig fürs Controlling. Wann von dort eine Antwort zu erwarten ist? Das Duo zuckt mit den Schultern. In dem Krankenhausplan haben die Kliniken im Land die Möglichkeit darzustellen, wo sie sich in Zukunft sehen, erklärt Mönter. Das heißt, viele Hospitäler werden entsprechende Anträge stellen.

Gleichzeitig heißt es vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium: „Das Land strebt eine angemessene, ausgewogene, an den Bedarfen der Patientinnen und Patienten orientierte Versorgung an, die vernetzte Strukturen und fachliche Schwerpunkte in den Mittelpunkt der Versorgung stellt.“ Im Ergebnis bedeutet diese Aussage, dass es in den Krankenhäusern insgesamt 10 000 Betten weniger geben soll.

In Lengerich geht es konkret um 29 weitere Betten für die Chirurgie und um 30 Betten in der geriatrischen Rehabilitation. Sollte beides befürwortet werden, würde das einen Zuwachs von 50 Prozent gemessen an den jetzt 118 Betten bedeuten (plus 14 Betten für private Patienten).

Frank Mönter schätzt, dass die Chancen gerade in der Chirurgie recht gut stehen, zumindest eine Teilvergrößerung genehmigt zu bekommen. Denn die Auslastung dort sei sehr hoch. 102 Prozent laut Buchhaltung, ergänzt Nina Strothmann.

Was den geriatrischen Bereich betreffe, so die beiden Verantwortlichen, gehe man grundsätzlich davon aus, dass dies in Zukunft eine große Rolle in Krankenhäusern spielen wird. In Lengerich würde eine solch neue Abteilung zudem sehr gut in das bereits bestehende Leistungsspektrum des Hauses passen.

Zielgruppe wären ältere Patienten, die beispielsweise eine Hüft-OP hinter sich haben und bereits ohnehin etwas pflegebedürftig sind oder mit anderen gesundheitlichen Einschränkungen zu tun haben. Diese könnten im Anschluss an den Eingriff zeitnah direkt in der Klinik mit der Reha beginnen.

Platz wäre nach Angaben von Mönter für beide Erweiterungen vorhanden. Der finanzielle und zeitliche Aufwand wäre somit überschaubar, die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses könnte sich verbessern.

Und sollte der Antrag abgelehnt werden? Der Geschäftsführer sagt, er wolle die Sache nicht zu hoch hängen. „Wir können auch jetzt gut arbeiten.“ Dass die Veränderungen in der regionalen Krankenhaus-Landschaft (Schließung Emsdetten, mögliche Übernahme Borghorst, Übernahme Greven) Einfluss auf die Entscheidung haben, glaube er nicht, erläutert Mönter.

Wilfried Grunendahl sicherte bei seinem Besuch übrigens zu, sich sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene erkundigen zu wollen, wie weit das Antragsverfahren gediehen ist.