Oldenburg - Wenn Karin Vogel von der erfolgreichen Entwicklung des Reha-Zentrums Oldenburg spricht, richtet sie sich gerade auf. Nicht ohne Stolz berichtet die Geschäftsführerin von den Veränderungen in den vergangenen Jahren, durch die das Haus in die Gruppe der großen Einrichtungen in Niedersachsen vorgestoßen ist.

Und für diese Erfolgsgeschichte gibt es Gründe, wie die Diplom-Kauffrau berichtet: Die gute Zusammenarbeit mit den drei Akut-Kliniken in Oldenburg, die hohe fachliche Qualität des Personals und das umfassende Reha-Angebot in vier Bereichen heben das Reha-Zentrum an der Brandenburger Straße unweit des Klinikums von anderen Häusern in der Umgebung ab.

Die vielen baulichen Schritte der vergangenen Jahre spiegeln diese Entwicklung wider. Aktuell laufen die Arbeiten zur Aufstockung von zwei Bettentrakten. Acht Millionen Euro investiert das Zentrum nach Plänen der Bremer Architekten Gerlach, Schneider und Partner in 50 weitere Betten. Wenn Generalunternehmer Köster den Zeitplan einhält, sollen die ausgebauten Gebäude im Herbst öffnen. Mit 35 Arbeitsplätzen, die im Zuge des Ausbaus entstehen, zählt das Reha-Zentrum dann insgesamt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

1997 hatte das Reha-Zentrum in einem vergleichsweise kleinen Rahmen begonnen. 190 Betten und 30 ambulante Plätze sah das Zentrum mit seinen beiden Gesellschaftern – Klinikum und Evangelisches Krankenhaus – in den Bereichen Kardiologie und Neurologie (Bettentrakt A) vor. 2004 stieg das Pius-Hospital ein und ermöglichte den Aufbau eines Ambulanten Reha-Zentrums im Bereich Orthopädie. 2008 wurde dieser Bereich erweitert, 2010 kam die stationäre Orthopädie hinzu (Bettentrakt B). 2013 erweiterte das Reha-Zentrum um eine vierte Disziplin, die Geriatrie (Bettentrakt C). Und aktuell werden nun die Bettentrakte B und C aufgestockt. Ende des Jahres bietet das Reha-Zentrum dann insgesamt 350 Betten und 90 Plätze – nahezu eine Verdoppelung seit dem Start 1997. 10 500 Patienten aus dem gesamten Weser-Ems-Gebiet habe das Reha-Zentrum im vergangenen Jahr behandelt. Vogel: „Unsere durchschnittliche Auslastung liegt bei 95 Prozent.“

Für die Zukunft hat die gebürtige Oldenburgerin keine Sorge, die Nachfrage nach Rehabilitation könne zurückgehen. Im Gegenteil: Die steigende Lebenserwartung auf der einen und der Fachkräftemangel auf der anderen Seite führen nach ihrer Einschätzung dazu, dass der Bedarf eher steigt. Dass ihre Einrichtung auch für die weitere Entwicklung gut aufgestellt ist, führt die Geschäftsführerin unter anderem auf die enge Zusammenarbeit mit den Oldenburger Kliniken zurück. „Wir spüren sehr deutlich, dass das vielzitierte ,Oldenburger Modell’ tatsächlich funktioniert.“ Die kurzen Wege zu den behandelnden Ärzten ermöglichten Fallbesprechungen und eine enge Abstimmung bei den Therapien. Der Anteil an hoch qualifiziertem Personal sei sehr hoch, alle Stellen seien besetzt („ist nicht selbstverständlich“). Vogel: „Der Kostenträger hat hohe Vorgaben. Aber wir können sie erfüllen.“

Christoph Kiefer
Christoph Kiefer Reportage-Redaktion (Chefreporter)