Im Aufsichtsrat der Rems-Murr-Kliniken geht es an diesem Freitag zwar eigentlich um das übergreifende Medizinkonzept im Kreis – im Vorfeld sorgen aber Spekulationen über den Investitionsbedarf für das Schorndorfer Krankenhaus für Wirbel.

Schorndorf - Zur Aufsichtsratssitzung der Rems-Murr-Kliniken-GmbH an diesem Freitag sind alle Kreisräte eingeladen. Ein Umstand, der vor allem im krankenhaus-gebeutelten Backnanger Raum für Spekulationen sorgt, was denn dort an Hiobsbotschaften besprochen werden könnte. Furchtbar marode sei sie wieder alle Erwartungen, jene Klinik, die im Gegensatz zu den Häusern in Waiblingen und Backnang im Zuge des Winnender Neubaus nicht geschlossen worden ist, glaubt im Vorfeld der Tagung die Lokalzeitung dort unter Bezug auf „einen Insider“. 90 Millionen Euro seien angesichts maroder Leitungen und Rohre im Gespräch – „für Sanierung oder Neubau“.

 

Es geht um ein klinikübergreifendes Medizinkonzept

Mit der Tagesordnung der Klausur hat die Sorge um den Zustand der erst in den vergangenen Jahren zumindest im Fassadenbereich grundlegend gelifteten Klinik in der Daimlerstadt wenig zu tun. Denn da geht es, so bestätigt das Landratsamt, eigentlich ausschließlich um das Medizinkonzept und die Möglichkeiten, die Angebote der Winnender Zentralklinik und des Schorndorfer Krankenhauses optimal aufeinander abzustimmen. Das könnte sich durch die jetzt angeschobene Spekulation natürlich flugs ändern.

Die Backnanger CDU-Kreisrätin Ute Ulfert, die im Aufsichtsrat sitzt, sagt mit Blick auf die Neubau-Spekulationen: Die Zahl der Betten in den Rems-Murr-Kliniken dürfe keinesfalls reduziert werden. Zunächst sollte es ihrer Auffassung nach ausschließlich um ein „vernünftiges Medizinkonzept“ gehen. Sie sagt indes auch: „Es darf keine Denkverbote geben.“ Also ein Neubau, womöglich in Backnang? „Das glaube ich nicht“, antwortet die Allgemeinmedizinerin, die auch Fraktionsvorsitzende der CDU in Backnanger Gemeinderat ist. Der Winnender OB Hartmut Holzwart weiß, dass es neben dem Klinikum in Winnenden Platz für eine Erweiterung gäbe. Er sagt indes klipp und klar: einen Erweiterungsbau werde er ganz bestimmt nicht fordern. Falls indes eines Tages doch über so ein Projekt abgestimmt werden sollte, dann würde er vermutlich Ja sagen.

Landratsamt: Pferd nicht von hinten aufzäumen

Im Landratsamt warnt man derweil davor, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Natürlich gebe es Investitionsbedarf im Schorndorfer Krankenhaus, das sei hinlänglich bekannt und bei einem Bau dieses Alters klar. Jetzt gehe es aber um das medizinische Gesamtkonzept und erst in weiteren Schritten dann um die bauliche Umsetzung dessen, was dafür sinnvoll ist. Irgendwelche Investitionsahlen für das Schorndorfer Krankenhaus in den Raum zu werfen, mache da wenig Sinn, sagt der Landrat Richard Sigel. Für den Zustand des Gebäudes und die Sanierungserfordernisse gebe es kein vertieftes Gutachten.