Mikrocomputer entlasten Pflegepersonal 

Sie kamen in den Räumen der Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen (ZAB) in Gütersloh zusammen. Mit der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie dem Einzug der Digitalisierung in die Arbeitswelt eröffnen sich neue Potenziale für die Branche. Einen Einblick in die Perspektiven der Gesundheitswirtschaft gab Dr. Michael Böckelmann von der Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde. Er betrachtet die Industrie 4.0 als interessante Entwicklung mit Chancen für die Gesundheitswirtschaft. So gebe es in der auf Herz- und Gefäßerkrankungen spezialisierten Klinik ein Forschungsprojekt über mit Sensoren ausgestattete Kunstherzen. „Die Technik wird aber in unserem Bereich nicht die Führung übernehmen“, so Böckelmann. Er sieht technische Neuerungen eher als Unterstützung der klassischen Medizin.

Aus Sicht der Industrie beleuchtete Dr. Stefan Kettelhoit von der Firma Hermann-Bock die Gesundheitswirtschaft. Die Kernkompetenz des Verler Unternehmens ist eigentlich der Metallbau, doch jetzt hat sich Bock auf Pflegeausstattung und -betten spezialisiert. Dabei geht die Entwicklung so weit, dass Betten mit einem Mikrocomputer ausgestattet sind, der nicht nur das automatische Einstellen des Betts ermöglicht, sondern auch Schlafprofile der Patienten erstellt oder die Atmung und das Herz-Kreislauf-System überwacht. Die erfassten Daten entlasten das Pflegepersonal und dienen der Patientensicherheit, so Kettelhoit.

Durch die Digitalisierung befindet sich die Gesundheitswirtschaft im Umbruch. Neue Geschäftsfelder eröffnen sich, andere dagegen, wie zum Beispiel der Bereich des Gesundheitshandwerks, könnten in Zukunft wegfallen, so Matthias Mitschke, Geschäftsführer des gleichnamigen Gütersloher Sanitätshauses.